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Remington Portable No.2

Remington Portable

Remington Portable No. 2, serial number V150477 (Dec. 1928 or later)

Modell Remington Portable 2 model
Typ   type
Konstrukteur / Erfinder   inventor
Hersteller   manufacturer
Produktionsort   place of production
Seriennummer (Baujahr) V150477 (Dec. 1928 or later) (1) serial number (year made)
Tastatur 4-reihig, Schweizerdeutsch / 4-bank, Swiss-German (QUERTZ) keyboard
gebaut von - bis Feb. 1925 - Dec. 1928 (1) production years
Anmerkungen   remarks
Geschichte   owner history
Gesamtstückzahl (alle Modelle)   numbers made (all models)

rem1

Point on picture to see it move.

Die Schreibmaschine der Geschwister Scholl

Sehr schön dokumentiert der Arbeitskreis Weisse Rose, dass und wie eine Remington Portable Schreibmaschine von den Geschwistern Scholl für ihren Widerstandskreis benutzt wurde. Die Seriennummer wird mit NL 82533M angegeben.

"Auf einer Schreibmaschine der gleichen Serie [Remington Portable 1928] haben im Juni 1942 und im Januar/Februar 1943 Hans Scholl und Alexander Schmorell die Wachsmatrizen zu den Flugblättern der "Weißen Rose" beschrieben. Eine solche Maschine wurde am 19. Februar 1943 im Keller des Ateliers Eickemeyer in München von der Geheimen Staatspolizei beschlagnahmt. Am 22. Februar wurde diese dem Volksgerichtshof in München als Beweismittel gegen Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probst vorgelegt. Die Schreibmaschine war Eigentum eines guten Bekannten von Alexander Schmorell, des Chemotechnikers Karl Pötzl, der Mitglied der SS war. Im Gestapoverhör konnte er nachweisen, dass er von der Verwendung der Maschine zur Herstellung von Flugblättern nichts gewusst hatte. Erst am 4. Februar 1944 (!) hat er die Schreibmaschine von der Reichsanwaltschaft Berlin zurückerhalten. Das Original befindet sich heute im Besitz des Weiße-Rose-Instituts in München." (2)

"Mit der Aufgabe, festzustellen, ob die Flugblätter und die Adressen mit der aufgefundenen Schreibmaschine "gefertigt" wurden, beauftragte die Gestapo die kriminaltechnische Untersuchungsstelle. Diese hatte seit Anfang Februar Vorarbeiten geleistet, weil sie schon das fünfte Flugblatt "eingehend untersucht" hatte. Dabei wurden die Lettern zunächst mikroskopisch betrachtet, dann wurde festgestellt, "dass die Typen in keine der 46 (!) deutschen Schreibmaschinengruppen einzureihen waren"; schließlich wurde "entsprechendes Material … an das kriminaltechnische Institut der Sicherheitspolizei in Berlin gesandt", es sollte ermitteln, welches nichtdeutsche "System in Frage kommen konnte". Am 20. Februar konnten auf der tags zuvor "sichergestellten Schreibmaschine Marke Remington Portable… Schriftproben gefertigt" und mit den Typen der beschlagnahmten Flugblätter verglichen werden. Das Ergebnis des Typenvergleichs ist bekannt; daneben wurde festgestellt, dass die Adressen auf den Briefbögen größtenteils auf der zweiten Schreibmaschine, einer Erika-Schreibmaschine, damals deutschlandweit am meisten verkauft, getippt worden waren." (3)

Remington Portable

World wide warrantee, Remington Schreibmaschinen-Ges.m.b.H., Berlin.

The Remington Typewriter Co.

Remington portable typewriter ad

source: Pampa Argentina, 1930s

 remington dempsey
Zeitgenössische Werbung
 remington amundsen
Zeitgenössische Werbung

 

for all information on Remington portable typewriters, see Richard Polt's page.

(1) R. Polt, The Classic Typewriter Page presents: Remington Portables, http://site.xavier.edu/polt/typewriters/rem-portables.htm (visited 11.12.2010)

(2) Weiße Rose, Arbeitskreis Crailsheim e.V., Scholls Schreibmaschine, http://weisse-rose-crailsheim.de/index.php?show=scholls-schreibmaschine&seite=1 (visited 12.12.2010)

(3) Giselher Technau, Sie war das Tatwerkzeug. Scholls Schreibmaschine, Weiße Rose, Arbeitskreis Crailsheim e.V., Scholls Schreibmaschine, http://weisse-rose-crailsheim.de/index.php?show=scholls-schreibmaschine&seite=2 (visited 12.12.2010)

 

© G. Sommeregger 2009 - 2012

created 2009 - last update 2012-09-25