Nicht zu verwechseln mit dem späteren Modell Swissa Junior 4 (obwohl sie sich zum Verwechseln ähnlich sind).

Von der Patria zur Swissa junior

Die Firma Aug. Birchmeier's Söhne im aargauischen Murgenthal hatte nach dem 2. Weltkrieg die Lizenz für den Bau der schon ab 1936 in Produktion gewesenen PATRIA Schreibmaschine erhalten. In der Folge war aber die bisherige Produktion zum Erliegen gekommen. Mechanisch war nun die neu produzierte Maschine, die auch bei Birchmeier am Anfang PATRIA hiess, praktisch unverändert mit dem auf Otto Haas zurückgehenden Entwurf der ersten Patria. Optisch allerdings war der Unterschied gross: der Schweizer Architekt und Designer hatte im Jahr 1944 die Patria neu designed und eine moderne Hülle entworfen, die ein Klassiker der Schreibmaschinenproduktion werden sollte und sich in der Folge auf mehrere Länder Europas ausbreitete. Man spricht daher von der "Patria Familie" von Schreibmaschinen.

In Murgenthal begann wie gesagt die Neuproduktion unter dem Namen "PATRIA". Im Jahr 1950 erfolgte ein Namenswechsel auf "Swissa piccola". Diese wurde dann bis 1958 erzeugt, und daran schliesst das Modell "Swissa junior" an. Auch hier ist der mechanische Kern gleich geblieben, die Karrosserie jedoch dem neuen Geschmack angepasst, und zwar in Form und Farbe.

Neuerungen an der Swissa junior

Sehen wir zunächst noch die letzte Version der Swissa piccola an:

Swissa Piccola, no. 115328 (1950er)

Nun zum Vergleich ein Bild der Swissa junior mit der niedrigsten bisher bekannten Seriennummer (130502). Diese Maschine ist mint-pastellfarben und hat graue runde Tasten. Die grauen Tasten knüpfen direkt an die Swissa piccola (höchste bekannte Nummer: 125397) an. Der Funktionsknopf for die Randlösung, bei der Swissa piccola ganz links oben <-->, ist bei der Swissa junior nun auf der rechten Seite des Rahmens zu finden. Weiter ist rechts oberhalb der rechten Umschalttaste ein Metallhebel zu sehen, der bei der Swissa piccola noch nicht vorhanden war. Es ist dies ein Hebel zum Wählen der Farbbandeinstellung. Die "alte" Farbbandeinstellung rechts oben am Segment, wie sie bis zur Swissa piccola üblich war, existiert aber nach wie vor, es ist diese Neuerung einfach eine Verlängerung der Farbbandumschaltung, in die Tastatur integriert und somit leichter und schneller zugänglich. Für geübte Benützer einer Schreibmaschine ist dieser Mehrwert wohl fraglich. Gesamt also nur kleine Veränderungen in der Mechanik (einen tiefgehenden Vergleich habe ich allerdings noch nicht gemacht, folgt beizeiten).

Swissa junior # 130502 © Freulein Tintin

Optisch jedoch entsteht durch die nun mehr rechteckige Form des Spulendeckels und die neue Lackierung ein neuer frischer Gesamteindruck.

Drei Varianten

Von der Swissa Junior gibt es verschiedene Ausführungen. Hier die mir bisher bekannten, mit Bitte um Mitteilung, sollten Sie eine andere besitzen:

1. Dünne runde Tasten

Oben gezeigte Maschine mit der Seriennummer 130502 ist einfärbig lackiert und hat graue Tasten. Schon die Maschine # 132537 jedoch hat die bekanntere, weil häufiger vorkommende, zweifarbige Lackierung und dunkelgrüne Tasten.

Swissa junior, no. 141726

Swissa junior, no. 6102535, © retrotech geneva

2. Dicke runde Knöpfe

Swissa junior, no. 6203083

Swissa junior, no. 6306064

3. Swissa junior mit Blocktasten

Swissa junior, no. 6506495

Swissa junior, no. 6600584 © F. Dusek

Swissa Instruktionsmodell, Sammlung Alfred R. Wepf

Zum Weiterlesen:

Patria

Quellen / sources:

(1) Robert Walter KUNZMANN, Hundert Jahre Schreibmaschinen im Büro. Geschichte des maschinellen Schreibens, Merkur Verlag Rinteln, 1979, p. 193.

(2) Laut Verkaufsanzeige auf ricardo.ch vom Februar 2012 hat die Swissa mit der Seriennummer 136037 einen Garantieschein vom 23.November 1959. Farbe der Maschine: zweiton grün wie no. 141726

(5) H.F.W. Schramm, Liste der Herstellungsdaten deutscher und ausländischer Schreibmaschinen, 11. Aufl., Burghagen Verlag, Hamburg 1962

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Danke für Hinweise und Korrekturen!