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Die Hermes Baby Seite!

Hermes Baby

LATEST NEWS! DIE HERMES BABY FEIERT 2015 IHREN 80. GEBURTSTAG, UND WIR FEIERN SIE MIT EINER AUSSTELLUNG IN LAUSANNE! SEIEN SIE HERZLICH WILLKOMMEN ZUR ERÖFFNUNG, UND NATÜRLICH AUCH SPÄTER:

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Hermes Baby

Die Hermes Baby war eine der weltweit beliebtesten Kleinschreibmaschinen. 1935 erstmals hergestellt, wurde sie ein Schweizer Exportschlager und bis in die 1980er Jahre (das genaue Produktionsende gilt es noch zu eruieren) mehr als 4,5 Millionen Mal (16) verkauft. Im Kern hat sie dabei mechanisch nur wenige Veränderungen erfahren. Viele Schriftsteller benutzten u. benutzen sie, z.B. Friederike Mayröcker, sie war aber ob ihrer leichten Transportierbarkeit auch ein Liebkind von Journalisten und Diplomaten. (für viele, 16) Im englischsprachigen Raum ist sie als "Hermes Featherweight" und "Hermes Rocket", sowie "Baby Empire" und "Empire Aristocrat" bekannt.

In der Folge stelle ich verschiedene Ausführungen (Modelle) der Hermes Baby vor, die von Paillard zuerst in der Schweiz, später auch in Deutschland und Brasilien hergestellt wurden. Den nicht von Paillard betriebenen Lizenzbauten im Ausland ist ein eigener Abschnitt gewidmet. Am Anfang bespreche ich jedoch die Erfindungsgeschichte der Hermes Baby.

 

Inhalt / Table of contents:

Die Geschichte der Hermes Baby

Die verschiedenen Modelle (Übersicht)

Die verschiedenen Modelle (Detail)

Sondermodell Vertiplana

Die Hermes Baby in Kultur & Literatur [work in progress]

Seriennummern

Paillard / Hermes Precisa International (HPI) / Olivetti

Paillard war eine Schweizer Traditionsfirma mit Stammfirmensitzen in Sainte-Croix und Yverdon im Kanton Waadt / Vaud. In Sainte-Croix wurde die Hermes Baby auch zuerst, und bis in die 1960er Jahre hergestellt. In einer späteren Produktionsphase wurde die Hermes Baby in von Paillard ausserhalb der Schweiz betriebenen Fabriken hergestellt (Deutschland, Brasilien). Ab 1974 und der Komplettübernahme von Precisa durch Paillard hiess die Firma Hermes Precisa International (HPI). Durch den Verkauf der letzten Hermes Baby Produktionsstätte in Brasilien an Olivetti 1982 gelangten Hermes Baby Gene schliesslich auch in die Olivetti Produktion.

Noch vor dem II. Weltkrieg wurde die Hermes Baby auch in Lizenz in Italien, Großbritannien und Polen hergestellt, nach dem II. Weltkrieg noch in Italien und Großbritannien.

zur Firmengeschichte

Hermes Baby ad

Photo: Werbung 1962

 

Die Geschichte der Hermes Baby

Inhalt:

- Wer war der Erfinder der Hermes Baby?

- Ernst Martins Skeptizismus

- Ingenieur Giuseppe Prezioso

- Gautier Thiében

- Das "Weltwunder"

- Das wirtschaftspolitische Umfeld

 

logo

Wer war der Erfinder der Hermes Baby?

Am 24.11.1933 schliesst E. Paillard & Cie. mit dem schon seit 1932 (51) bei ihnen angestellten Ingenieur Giuseppe Prezioso einen Vertrag ab. (52) Darin wird festgelegt (meine Übersetzung aus dem Französischen): "Herr Prezioso schlägt E. Paillard & Cie. im Hinblick auf eine spätere Produktion den Entwurf und die Fertigstellung eines Schreibmaschinenmodells, "super-économique" genannt, vor, zu der er die Idee hat." (53) Zu diesem Zeitpunkt ist die Hermes 2000, ebenfalls eine Erfindung von G. Prezioso (54), schon in Produktion und auf dem Markt. Nach L. Tissot stürzte sich Prezioso in die Arbeit zur neuen Schreibmaschine gleich nachdem die Produktion der Hermes 2000 begonnen hatte. (56) Dies würde bedeuten, dass Prezioso schon einen guten Teil des Jahres 1933 an der späteren "Hermes Baby" gearbeitet hat.

Paillard entschliesst sich also, sein Sortiment auszuweiten und eine weitere Portable Schreibmaschine auf den Markt zu bringen, die aber noch viel kompakter als die Hermes 2000 sein und somit neue Käuferschichten ansprechen sollte. Der Vertrag vom 24.11.1933 legt weiter fest, dass Prezioso innerhalb eines Jahres ein erstes Modell vorzulegen hat; dass die zu entwickelnden Patente, Marken und Modell auf den Namen und auf Kosten von E. Paillard & Cie. eingetragen wird; und dass G. Prezioso über 15 Jahre ab Eintragung des Patents eine Stückprämie pro erzeugter Schreibmaschine bekommt. (52)

Am 31.7.1934 patentierte E. Paillard & Cie. im Deutschen Reich die "Schreibmaschine mit mehrarmigen Zwischenhebeln, von denen ein Arm die Universalschiene bewegt", die als Hermes Baby weltbekannt werden sollte. (25) Eintragungen in anderen Ländern folgen (s. Details unter (25)). Auf dem amerikanischen Patent vom 13.12.1938 scheint Giuseppe Prezioso auch namentlich als Erfinder auf.

Am 6.11.1934 wird das fertige Modell dem Aufsichtsrat von Paillard vorgestellt. (57)

screenshot_US2140992

Quelle: United States Patent US2140092

Patent Prezioso GB445059

Patent zur Hermes Baby Schreibmaschine. source: British Patent GB445059

 

Ernst Martins Skeptizismus

Hatte Giuseppe Prezioso bei der Konstruktion seiner Schreibmaschine eine konkrete Vorlage? Kryptisch bezeichnet Ernst Martin, Autor des Buchs "Die Schreibmaschine", die als Fachbibel gilt, die Hermes Baby als "Flachschreibmaschine nach Art der Patria, wenn auch letztere wegen gewisser Schwierigkeiten ein Jahr später herauskam" (1, p. 294). Damit könnte Martin sehr gut meinen, dass eigentlich die Patria Schreibmaschine die Inspirationsquelle für die Hermes Baby war. Erfinder der "Patria" war Ingenieur Otto Haas. Dieser hatte vorher mit der Firma Archo in Frankfurt zusammengearbeitet. "Die 'Archo-Schreibmaschinen Co., Winterling & Pfahl, Frankfurt/M' hatten 1920 eine hochmoderne Stoßstangenschreibmaschine, namens 'ARCHO', vorgestellt, die den Wettbewerb mit den Standardmaschinen gut bestand. Der Konstrukteur und Erbauer Karl Winterling bereitete aber den Bau einer Schwinghebelmaschine vor, die auf der Grundlage eines von Ing. Otto Haas stammenden Entwurfes in Angriff genommen werden sollte." (24, @165). Patentieren ließ Otto Haas seine Maschine erstmals in Deutschland am 9.3.1933. (23) In der Folge zerschlug sich jedoch das Vorhaben bei der Archo.(24, @165)

Ernst Martin berichtet: "Otto Haas wollte das von der Archo gefertigte Modell bei der Firma E. Paillard & Cie., Yverdon, fertigen lassen. Das Modell wurde dort mehrere Wochen geprüft und begutachtet, ein Vertrag kam aber nicht zustande. Aber ein Jahr später erschien die Hermes Baby auf dem Markte." (1, @341)

Es klingt m.A. nach durch, dass Paillard nach Meinung von Ernst Martin zumindest an diesem Modell "abgekupfert" hat. Haas bekam sein Modell mit einer Absage zurück. "Erst nach Überwindung [weiterer Schwierigkeiten] konnte er 1936 seinen Entwurf bei der 'Patria Schreibmaschinen AG, Pieterlen/Schweiz' unterbringen, die diese interessante Kleinschreibmaschine in Fertigung nahm."(24, @165)

Um nun diesen Verdacht von E. Martin qualifizieren zu können, müssten wir genauer wissen, wann O. Haas das Modell seiner Maschine Paillard zur Begutachtung überlassen hatte. J. Legrand berichtet, dass das Ansuchen von Haas bei Paillard auf Februar oder März 1934 zu datieren ist. (16, @4) Dies wäre klar später als der Vertrag vom 24.11.1933, in dem die Idee von Prezioso schriftlich niedergelegt ist. Die Hermes Baby erschien im Frühjahr 1935 auf dem Markt (s. unten). Die Aussage von E. Martin oben impliziert, dass O. Haas die Maschine Paillard im Jahr zuvor, also 1934, angeboten hatte. Auch hier wäre der Vertrag vom November 1933 früher. Solange also nicht nachgewiesen werden kann, dass das Modell von Haas schon 1933 bei Paillard zur Begutachtung war, ist also von einem direkten Einfluss zumindest auf die Idee nicht zu reden (zu überprüfen wäre, ob das deutsche Patent der Haas-Maschine vom März 1933 schon 1933 eingesehen werden konnte).

Allerdings fällt die wichtigste Planungs- und Konstruktionsphase der Hermes Baby ins erste Halbjahr 1934 (von der im Vertrag vom Nov. 1933 erwähnten "Idee" bis zum Patent vom Juli 1934). G. Prezioso könnte also die Hermes Baby im direkten Vergleich mit dem Modell von O. Haas entwickelt haben.

Andere mögliche Einflüsse

In einem an Details reichen Artikel diskutiert J. Legrand den möglichen Einfluss des tschechischen Erfinders Karel Matouš auf die Entstehung der Hermes Baby. (16; zu Matouš siehe auch 27) Dieser hatte eine nach ihm benannte Schreibmaschine erfunden, die durch die spitz zulaufenden Spulendeckel (von J. Legrand treffend das "Madonna Korsett" genannt) der zweiten Variante der Hermes Baby (ab 1940 hergestellt) zu gleichen scheint. Im Detail sind die Dinge jedoch komplizierter, und ein direkter Einfluss kann nicht nachgewiesen werden. Legrand kommt zum Schluss: "Prezioso is the mother of the Hermes Baby, Otto Haas the father, and their Baby was given birth with the help of Karel Matouš." (16,@5)

Ingenieur Giuseppe Prezioso (1897 - 1962)
Giuseppe Prezioso
Giuseppe Prezioso, undated photo, source: Archives cantonales vaudoises (ACV), PP 680 / 2900; below: from PP 680 / 2849

L. Tissot berichtet (61; meine Übersetzung aus dem Französischen): "Giuseppe Prezioso wurde 1897 in Taverna, einem kleinen Dorf in den Abruzzen geboren. Er studierte in Mailand Mechanik und wurde technischer Konstrukteur-Elektriker. Er arbeitete bei Marelli, einer grossen Elektrogerätefabrik, und besuchte gleichzeitig Kurse an der an die Universität Mailand angeschlossene Ecole Polytechnique. Der Erste Weltkrieg unterbricht seine Aktivitäten. Als er 1919 im zivilen Leben zurück war, spezialisierte er sich auf die Schreibmaschinenbranche und wurde technischer Direktor in der Oliver Schreibmaschinenfabrik. 1932 wurde er von Paillard angestellt. Er starb 1962 in Yverdon." (61)

unterschrift

source: Archives cantonales vaudoises (ACV), PP 680 / 2849

Gautier Thiében (1905 - 1999) - Namensgeber & genialer Promotor

Die neue Kleinschreibmaschine kam 1935 mit dem Namen "Hermes Baby" auf den Markt. (28) Für den innovativen Namen zeichnet Gualtiero Thieben verantwortlich. (55) Mehr als das: "Er erfand den Namen Hermes Baby, betrieb ein modern anmutendes Marketing und konnte den schwierigen US-Markt für die Hermes-Maschinen erobern." (55) A. Straumann berichtet, dass G. Thiében gemeinsam mit Giovanni Prezioso im Jahr 1932 von der Konkurrenzfirma Oliver abgeworben worden war. (55)

Biografische Notizen zu Gualtiero Thieben folgen demnächst auf dieser Seite. Vorausgeschickt sei, dass er bis 1939 bei Paillard arbeitete, ab 1940 aber in Mexico ein neues Leben begann und als Gutierre Tibòn einer der bedeutendsten mexikanischen Schriftsteller wurde und hochgeehrt im Alter von 93 Jahren verstarb.

Gautier Thieben Gualtiero Tibon Gutierre Tibòn gutierre tibon  
Gautier Thiében, undated photo (ca. 1930s), source: ACV PP 680 / 5 Gutierre Tibòn, ca. 1980s, © M. Cascales  
Das "Weltwunder"

Anfang Februar 1935 kündigte die Herstellerfirma Paillard die neue Schreibmaschine wie folgt an: "Einem Bedürfnis Rechnung tragend, das bisher nur Wunsch war, hat die Firma Paillard & Co. in aller Stille einen vollständig neuen Typ einer Schreibmaschine geschaffen, dessen Erscheinen auf dem Markt in wenigen Wochen erfolgen wird. Diese neue Maschine, die Hermes Baby, repräsentiert eine schöpferische Leistung der schweizerischen Schreibmaschinen-Industrie und wird zweifellos dem Geschäfte der Kleinmaschinen einen ganz neuen Impuls geben. Hermes Baby wiegt ca. 3 kg, ist so hoch wie eine Zündholzschachtel, bringt eine vollwertige Arbeitsleistung zustande und wird zu einem Preis verkauft werden, der weniger als die Hälfte des Preises der gewöhnlichen Portable betragen wird." (43)

nzz ad

frühe Hermes Baby Werbung, Neue Zürcher Zeitung, 31. März 1935

Sicherlich eine starke Ankündigung und Kampfansage an die Konkurrenz. Eine Portable neuen Stils und noch dazu zum "Dumpingpreis"! Paillard fährt fort: "Durch die Neuaufnahme dieses Types, welcher in den Werken des Stammhauses in Ste-Croix hergestellt wird, konnte wieder eine Anzahl Arbeiter neue Beschäftigung finden. Es ist zu hoffen, dass die Beschäftigung dieser Fabrik, deren Exportmöglichkeiten durch Zollerhöhungen, Einfuhrverbote und Kontigentierungen anderer Länder enorm erschwert sind, durch die schweizerische Käuferschaft erhalten und gesteigert wird." (43)

Dieser Annonce lassen sich schon mehrere wichtige Elemente entnehmen: Die Hermes Baby rundete das von Paillard angebotene Sortiment an Schreibmaschinen ab. Sie war zwar nicht die erste "Portable" - die Hermes 2000 war schon seit mehr als zwei Jahren auf dem Markt - jedoch deutlich kleiner und kompakter als das Vorgängermodell, und sprach somit eine neue Käuferschicht an. Mit der Marktreife war Paillard schweiz-intern einer Konkurrenzmaschine zuvorgekommen, die etwas später auf den Markt kommen sollte: der "Patria" (1936).

Die Herstellung begann im Stammhaus in Sainte-Croix, und nicht in der grösseren Fabrik in Yverdon. (43) Das Gebäude steht heute noch.

hermes-paillard

Former Paillard factory in Sainte-Croix, 2008. Photo W. Diener

Hermes Paillard

in: Neue Zürcher Zeitung, März 1935

Der Preis bei der Markteinführung lag bei 160 Schweizer Franken. (44)

In einer Werbung vom 18.2.1935 sind nur die Modelle Hermes 2000 und Hermes 4 abgebildet, die Markteinführung stand also noch bevor. (45) Höchstwahrscheinlich erfolgte die offizielle Präsentation an der Mustermesse in Basel, die sich als Werkschau der Schweizer Produktion etabliert hatte. 1935 wurde die Mustermesse zwischen 30. März und 9. April abgehalten. (46) Auf oben abgebildeter Annonce von Ende März 1935 wird die Hermes Baby für den "Mustermesse-Stand 143, Halle I" angekündigt. (43) Und wie: nicht weniger als "das Weltwunder", und zwar ein Weltwunder "für jedermann", wurde in Aussicht gestellt. (43)

Das wirtschaftspolitische Umfeld der 1930er Jahre

Im November 1934 war die Fabrikation vom Aufsichtsrat beschlossen worden (s. oben). Im Juni 1935 verlassen 500 Maschinen die Fabrik, Ende November desselben Jahres sind schon 7600 Exemplare verkauft. (56, @386) Die Bestellungen beziehen sich nicht nur auf die Schweiz, sie langen aus der ganzen Welt ein. Ein grosser Erfolg, vor allem im Kontext der damaligen Wirtschaftslage.

Kontext ist die Wirtschaftskrise der 1930er Jahre

Die auf den "Schwarzen Freitag" der New Yorker Börse von 1929 folgende Weltwirtschaftskrise hatte auch die Schweiz erfasst. Wenn sie auch hier verschieden - z.T. milder - als in anderen Staaten verlief, so war doch früh die Exportwirtschaft betroffen. (46) "Die Ausfuhr ging stark zurück, zuerst weil die Kaufkraft im Ausland sank und zunehmend auch weil viele Länder protektionist. Massnahmen (Zölle, Einfuhrbeschränkungen) ergriffen. Eine weitere Erschwerung brachte ab 1931 der Übergang mehrerer Staaten (u.a. Österreich, Deutschland, Italien) zum Clearing. Besonders litten die Textilindustrie, die sich z.T. nie mehr erholte, aber auch die Uhrenindustrie, die Metallindustrie und der Maschinenbau. Gut hielten sich dagegen ein Grossteil der Binnenwirtschaft, so z.B. die Bekleidungsindustrie, der Verkehr, der Kleinhandel, das graf. Gewerbe sowie die exportorientierte chem. Industrie in Basel." (46) Die Talsohle war 1932 erreicht, bis 1936 herrschte jedoch Stagnation. (46) Hinzu kam Deflation: "Die Deflation beeinträchtigte ganz allgemein den Konsum, da die Verbraucher Kaufentscheide möglichst lange aufschoben, um vom zu erwartenden Preiszerfall zu profitieren. Erst die spät erfolgte Abwertung am 26.9.1936 durchbrach den deflationären Trend und erhöhte die Konkurrenzfähigkeit schweiz. Unternehmen auf dem Weltmarkt wieder." (46)

Die anfangs zitierte Zeitungsannonce nimmt auf genau diese Umstände Bezug. Wie gut tönt es, dass durch die Fabrikation der Hermes Baby neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Dann zitiert Paillard die bestehenden Probleme für den Export, und appeliert an die potentielle Schweizer Käuferschaft, diese Arbeitsplätze doch durch guten Binnenkonsum zu sichern.

Das Schweizer Ursprungszeichen
schweizer ursprungszeichen armbrust

hermes baby 1935

Hermes Baby

Schweizer Ursprungszeichen, Zeitungsannonce aus 1935 in: Neue Zürcher Zeitung, März 1935 (zum Vergrössern klicken)  

 

Die Bilder und der Konkurrenzkampf

Kauft Schweizer Produkte! Aber vor allem: kauft nicht bei der Konkurrenz! Tatsächlich müssen sich die Hermes Schreibmaschinen, und nun die neu vorgestellte Hermes Baby, im Konkurrenzkampf mit anderen Schreibmaschinenmarken behaupten. Paillard schlägt hier eine mit heutigen Augen als aggressiv wahrgenommene Werbelinie ein, die vor allem auf die Diskreditierung ausländischer Produktion und im Gegenzug auf die Überhöhung der Hermes als echtes Schweizer Wertprodukt ausgelegt ist. Hermes wird dabei als einzige Marke dargestellt, die "der Armbrust würdig ist." Die Generalvertreter der amerikanischen Konkurrenz können nicht mit "Swissness" argumentieren, und verfolgen eine simple Kampagne in die entgegengesetzte Richtung: da ja die Amerikaner wieder Schweizer Uhren kauften, die diese nachgewiesenermassen die besten der Welt seien, sollten bitte die Schweizer amerikanische Schreibmaschinen - ihrerseits Weltspitze - kaufen. Und so präsentierten sich die Kampagnen graphisch (Quelle: Neue Zürcher Zeitung, Jahrgang 1935):

 

 

 

Hermes Propaganda NZZ 193511xx 040 copy Hermes Propaganda NZZ 193512xx 012 copy Hermes Propaganda NZZ 193512xx 035

Advertising for Hermes. source: Neue Zürcher Zeitung, Nov/Dec 1935

Underwood Propaganda NZZ 193511xx 034 Underwood Propaganda NZZ 193511xx 038 Underwood Propaganda NZZ 193512xx 009 copy

Advertising for Underwood. source: Neue Zürcher Zeitung, Nov/Dec 1935

Verschiedene Ausführungen der Hermes Baby

Inhalt:

- Seriennummern

- Hermes Baby Modelle

- Export- und Lizenzmodelle

Seriennummern

Im Folgenden nun eine Typologie der verschiedenen "Hermes Baby" Ausführungen. Ich möchte vorausschicken, dass die vorliegende Einteilung nicht in Stein gemeißelt steht, sondern ein Vorschlag ist, den ich zur Diskussion stelle. Ich freue mich also über Ihre Meinung.

Die Produktion begann 1935 im Paillard Werk in Sainte Croix in der Schweiz. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre lief sie in der Schweiz aus, dafür wurden in Säckingen in Deutschland und Sao Paulo in Brasilien jeweils neue Fabriken eingerichtet. Ein Zeit lang wurde parallel in verschiedenen Ländern produziert. Nach dem Ende auch der deutschen Produktion um 1970 wurde die Hermes Baby nur mehr in Brasilien hergestellt.

Besitzen Sie eine Hermes Baby? Ich bin immer auf der Suche nach "niedrigsten" und "höchsten" Seriennummern für eine jeweilige Ausführung der Hermes Baby. Ziel des Projekts ist es, den Zeitpunkt des Wechsels eines Modells auf das nächste festzustellen. Vergleichen Sie doch bitte, ob sie eine noch nicht erfaßte höhere oder tiefere Nummer für das jeweilige Modell haben, und schicken Sie mir gegebenenfalls die Seriennummer (und wenn möglich ein Photo) für das laufendes Projekt zu: e-mail

Wie findet man die Seriennummer? Bei den früheren Modellen: den Wagen (die Walze) ganz nach links schieben. Die Seriennummer sieht man dann auf der freigelegten Schiene rechts, wenn man von oben auf die Hermes Baby schaut. Wenn der Wagen nicht weit genug nach links geht, müssen Sie vorher die Randsteller (hinter dem Wagen) anpassen. Bei späteren Modellen ist sie unter dem Spulendeckel zu finden.

Eine leicht zugängliche Hilfe zur Datierung Ihrer Hermes Baby sind die Seriennummern unten auf dieser Seite, oder auf der Typewriter Database.

3 x Hermes Baby

 

MODELLÜBERSICHT HERMES BABY / OVERVIEW

Anhand dieser Tabelle können Sie hoffentlich Ihre Maschine einem Modell zuordnen. Wenn Sie eine bisher nicht erfasste Variante haben, oder Fehler entdecken, danke ich für Ihre Mitteilung. Vor allem danke ich für die Mitteilung "höherer" oder "niedrigerer" Seriennummern zu den jeweiligen Varianten! e-mail

Anmerkung: diese Seriennummern beziehen sich auf die mir bekannten Seriennummern, sind also keine absoluten Grössen. Die Nummern ganz links (1a, 1b, etc.) sind keine offiziellen Modellbezeichnungen, sondern eine von mir verwendete Nummerierung zur besseren Übersicht.

THANK YOU for contributing "lower" or "higher" serial numbers! e-mail

Remark: the serial numbers given refer to the lowest and highest serial numbers not in absolute, but known / communicated to me. The numbers in the left column (1a, 1b, etc.) are attributed for orientation only, and are not official model numbers.

Wenn nicht anders vermerkt, erfolgt die Datierung der Seriennummer nach Schramm 1962 (32). Serial number dating, if not stated otherwise, is from Schramm 1962 (32).

 

  "Modellname (technische Bezeichnung) / model name (technical name)"

"Aufschrift vorne / label top"

"Aufschrift hinten / label back side"

Herstellungsort / place of production

Produktionszeit / time frame Kennzeichen (fett zeigt Änderungen zum Vorgängermodell an)/ features (fat indicates changes as compared to previous model)

Literatur (Auftritt von Neuerungen ab Nummer [Maschinen mit dieser Neuerung (Nummer)]

bekannte Seriennummern + Baujahr / serial numbers + date

Version 1: Hermes Baby 1935 - 1940

1935 - August 1940 (16)

Technische Bezeichnung: HD1/35. (78) Die Maschine wurde von 1935 bis 1939 laufend verbessert und die Ausstattung ergänzt, z.B. Randauslöser, Papierstütze, Zeilenschaltung, Farbbandtransport-Umkehr. (78)

1a

Hermes Baby (HD1/35)

Hermes Baby

Hermes Baby #72697 (1936), © F. Pehmer

 Hermes Baby case
Hermes Baby # 64907 (1936) case, Photo G. Sommeregger

 

Beschriftung:

  • "hermes baby", "hermes featherweight" oder "hermes baby featherweight"
  • E. Paillard & Cie, S.A. (E. Paillard & Co., A.G.) Yverdon, Switzerland (8)

Produktionsort:

  • Sainte-Croix, Schweiz (43)
logo

1935 - 1936 (76)

 

  • Verschalung/Boden und eckiger Koffer aus Stahl-Blech (78)
  • Lackierung Schrumpflack-grau (78)
  • Die Farbbandspulen liegen offen/ ribbon spools not covered. Ganz frühe Exemplare hatten Farbbandspulen, die einer alten Filmrolle gleichsehen, also mit Löchern (64)
  • schwarze Bakelittasten /black bakelite keys
  • asymetrische Tastatur (noch keine Randauslösertaste links erste Reihe) / asymetrical keyboard without margin release key (71)
  • kein Zeilenschalthebel / no line space lever
  • Farbbandumkehr manuell (nicht automatisch)
  • Rücktaste / return key (71)
  • Papierandrucklineal (71)
  • Papierpult ohne Stütze (71)

no line lever

Literatur:

  • Nummernlage nach Listen: ab 60001 (1935) (32); 61001 (dw-db.com)
  • Aluminium-Segment, Guss-Segment ab 60500 (71)
  • Kartenhalter nur rechts, linker Kartenhalter ab 60900 (71)
  • neue Glocke: ab 60900 (71)

Bekannte Nummern: 61232 (niedrigste, 1935, Mitteilung K. Kostka 2015. Anmerkung: niedrige hintere Verkleidung) - 62362 (Zeilenschalthebel nicht original, J. Perrier) -86860 (höchste, 1936, W. Lem 2013)

1b

Hermes Baby (HD1/35) "Verbessertes Modell 1937" (48)

 hermes baby p. baars 2013
# 93806 (1936) photo courtesy P. Baars 2013
  • "hermes baby", "hermes featherweight" oder "hermes baby featherweight"
  • "MADE BY / E. PAILLARD & Co. INC. YVERDON, SWITZERLAND / ESTABLISHED 2014 / PATENTS APPLIED FOR" (Hermes featherweight, etsy.com 2014)
1936 (76) - 1938 (16)
  • Verschalung/Boden und eckiger Koffer aus Stahl-Blech (78)
  • Lackierung Schrumpflack-grau (78)
  • Zeilenschalter mit Klemmhebel ("Zwicker")/"pinch" mechanism for line change
  • Stechwalze /
  • Papierstütze /
  • verstärkter Rahmen/ fortified frame
  • rote Einkerbungen auf dem Papierlineal (s. rechts)

line lever

photo © N. Kasner

Literatur und [Maschinen]:

  • "Neues, verbessertes Modell mit Zeilenschalter, Stechwalze, Papierstütze, verstärktem Rahmen, schwarzen Bakelittasten, Rücktaste, verchromt." (48) / "pinch" line lever, Stechwalze, Papierstütze, fortified frame
  • Papierpult mit Papierstütze: ab 88100 (71)
  • Zeilenschalter mit Klemmhebel ["Zwicker"]: ab 93300 (71)
  • verstärkter Rahmen (ab wann?)
  • Papierlineal mit Einteilung [rote Einkerbungen]: ab 128500 (71) [Maschine: #148508 (1938, niedrigste, V. Dromberg 2013)]

Bekannte Nummern:

  • (89415 hat den Zwicker, und Kugelknopf, Info J.L.) 91553 (1936; hat - wohl später eingebauten, also nicht original - Zeilenschalthebel, entspricht sonst den Kriterien; V. Dromberg 2014) - 98274 (1937, C. Finlay) - 102432 (niedrigste "featherweight", 1937, I. Johnston) - 125779 (featherweight, 1937, N. Kasner) - 137801 (höchste, 1937, Z. Csala 2015)
1b - 1c

Hermes Baby (HD1/35)

hb 
#141257 (1938), Photo G. Sommeregger

"hermes baby"

"E. Paillard & Cie, S.A. (E. Paillard & Co., A.G.), Yverdon, Switzerland"

1938?
  • unverdeckte Farbbandspulen/ ribbon spools not covered
  • Zeilenschalter mit Klemmhebel ("Zwicker")/"pinch" mechanism for line change
  • asymetrische Tastatur, aber Platz für Randauslösertaste schon eingestanzt / asymetrical keyboard but space for margin release key is allocated
Bekannte Nummer: 141257 (1938)
1c
 V. Dromberg 2013
#148508 (1938)© V. Dromberg 2013

"hermes baby", "hermes featherweight" oder "hermes baby featherweight"

E. Paillard & Cie, S.A. (E. Paillard & Co., A.G.), Yverdon, Switzerland

1938 (16) -
  • Verschalung/Boden und eckiger Koffer aus Stahl-Blech (78)
  • Lackierung Schrumpflack-grau (78)
  • unverdeckte Farbbandspulen/ ribbon spools not covered
  • Zeilenschalter "Zwicker"/"pinch" mechanism for line change
  • symetrische Tastatur mit Randauslösertaste links oben (Symbol gegenläufige Pfeile) / symetrical keyboard with margin release key (symbol: opposing arrows)
  • automatische Farbbandumschaltung (s. rechts)
  • Randsperrung (s. rechts)
  • Randsteller mit rotem Zeiger (s. rechts)
  • Papierpult mit Markierungspunkten (s. rechts)

Literatur und Maschinen:

  • automatische Farbbandumschaltung, Randsperrung, Randauslösetaste: ab 142200 (71); ab 142201 (66, 82);
  • Randsteller mit rotem Zeiger, Papierpult mit Markierungspunkten: ab 152000 (71)

bekannte Nummern:

  • 148508 (1938, niedrigste, V. Dromberg 2013) - 151004 (1938, höchste, K. Kostka 2015)
1d
Hermes Baby 1940 
# 203812 (1940)

"hermes baby", "hermes featherweight" oder "hermes baby featherweight"

"E. PAILLARD & Cie S.A. YVERDON (SUISSE)" (#190949, 1939, ebay.com 2014);"E. Paillard & Cie, S.A. (E. Paillard & Co., A.G.)" Yverdon, Switzerland (8)

 

1938 (16) - mid-1940 (16)

  • Verschalung/Boden und eckiger Koffer aus Stahl-Blech (78)
  • Lackierung Schrumpflack-grau (78)
  • unverdeckte Farbbandspulen/ ribbon spools not covered
  • Zeilenschalter "Zwicker"/"pinch" mechanism for line change
  • symetrische Tastatur mit Randauslösertaste links oben (gegenläufige Pfeile) / symetrical keyboard with margin release key (symbol: opposing arrows)
  • neuer zusammenlegbarer Zeilenschalthebel (16) / folding line space lever
  • Übergang von schwarzen auf graue Bedienungstasten (s. rechts)
  • Zeilenschaltung mit Einstellung 1 u. 2 (s. rechts)
  • Wagenlauf auf Rollen (s. rechts)

Literatur und Maschinen:

  • zusammenlegbarer Zeilenschalthebel: ab 155300 (71); 155301 (66, 82) [Maschinen: 153496 (1938, R. Messenger)]
  • gebogenes Pfeilsymbol auf der Rücktaste [Maschinen: eingeführt zwischen #153496 (höchste mit Aufschrift "BACK SPACE", 1938, R. Messenger 2013) und #155474 (erste mit Pfeilsymbol, 1938, R. Hannecart ex-Sommeregger)
  • graue Bedienungstasten: ab 166000 (71) [Maschinen: höchste Nummer mit schwarzen Bedientasten: 165633 (1938, J. Andersson); niedrigste Nummer mit grauen Bedientasten: 168287 (1938, A. Wepf)]
  • Zeilenschaltung mit Einstellung 1 & 2: ab 178000 (71)
  • Wagenlauf auf Rollen: ab 200500 (71), 200501 (82)

Bekannte Nummern:

  • 153496 (1938, niedrigste, featherweight; R. Messenger, oztypewriter) - 155474 (hermes baby, 1938, R. Hannecart (ex-Sommeregger)) - 205645 (höchste, 1940, Sammlung J. Legrand)
1e

Sondermodell "Hermes Baby S"

 Hermes Baby S
Hermes Baby S # 182793 (1939, C. Cannac 2013))

 

"hermes baby S"

 

1939
  • Simplex (vereinfachtes) Modell: kein Zeilenschalter, un seul guide ligne, keine Papierstütze, Metallteile nicht verchromt sondern bemahlt (83)

Bekannte Nummern:

  • 182793 (1939, niedrigste, C. Cannac 2013) - 195449 (1939, höchste, C. Cannac 2013)

Version 2: Jubiläumsmodell / Jubilee model 1940

Mitte 1940 (16) bis 1960 (32) 1961 (13)

Technische Bezeichnungen: HD1/40 (78), HD2/54 (79)

2a

HD1/40, "Jubiläumsmodell"

 jubilee
Hermes Baby, "Jubiläumsmodell"
 case
Koffer eines Jubiläumsmodells (Oberfläche und Grifffarbe variiert) / example of a Jubilee model case (surface and grip colour may vary)

 

1. Aufschrift vorne: "HERMES baby", "HERMES Baby" oder "Hermes Rocket"

Das Markenlogo ändert sich innerhalb des Modells im Jahr 1943:

  • Jubiläumsmodell, Logo 1 (höchste bekannte Nummer: 300878 (1943, G. Sommeregger 2014))

emblem

  • Jubiläumsmodell, Logo 2 (niedrigste bekannte Nummer: 304922 (1943, M. Adams 2014))

logo 1943 neu

2. Aufschrift hinten:

  • ab 1940: "E. Paillard & Cie, S.A."
  • ab 1947: "Paillard S.A., Yverdon, Switzerland"; "HERMES MADE IN SWITZERLAND BY paillard s.a. YVERDON" (#5303919, 1953, Augenschein 2014)

logo klein

mid-1940 (16) - 1954

  • spitz zulaufende Spulendeckel /"gull wing" ribbon covers
  • runde flache Tasten /round flat keys
  • abgeschrägtes Köfferchen / new case
  • beidseitig geführte Farbbandgabel
  • Umschaltfeststeller
  • Papierandrucklineal mit Einteilungen
  • Papierauslösehebel
  • Variationen: schwarze, graue oder rote Bedienungstasten, marmorierte Lackierung (s. rechts) / black, grey or red function keys (shift, margin release, backspace) - marble-painted finish (s. right column)
  • Neues Markenlogo, weiterer Wechsel innerhalb des Modells 2a im Jahr 1943 (s. links)

Literatur:

  • Verschalung, Zeilenschaltung, Papierauslöse-Hebel, Papierpult, Umschalt-Feststeller, Farbbandgabel: ab 210500 (82, 62, 71)
  • Verschalung grauer Marmorlack: ab 241600 (71) [Maschinen: 260855 (1943, G. Sommeregger) - 284220 (1943, M. Clemens)]
  • Papierandrucklineal verstärkt: ab 258100 (71)
  • verbesserte Wagenzugfeder: ab 296600 (71)
  • Zeilenabstände geändert (4,485 & 6,73): ab 296800 (71)
  • Verschaltung grauer Schrumpflack: ab 297900 (71) [Maschinen: 300878 (1943, G. Sommeregger) - 304922 (1943, M. Adams)]
  • rote Bedienungstasten: ab 310800 (71) [Maschinen: 312073 (1944, on file) - 327591 (1944, G. Sommeregger)]
  • graue Bedienungstasten: ab 329400 (71) [Maschinen: 348960 (1945, JP Huard) - 5354785 (1954, F. Voss)]
  • Filzkarton im Koffer: ab 5015500 (71)
  • Nummernwechsel von sechsstelligen Nummern (bis 359999) auf siebenstellige Nummern (ab 5000001) im Jahr 1945. (32)
  • höchste Nummer: 5364461 (1954, 63, 71)

bekannte Nummern:

  • fünfstellige Nummern: 217256 (niedrigste, 1940, Mitteilung J. McMahan 2015) - 348960 (höchste, 1945, J.P. Huard 2014)
  • 5-Millionen Nummern: 5010230 (niedrigste, 1946, Mitteilung E. Burch 2015) - 5359190 (höchste, 1954, Mitteilung A. Schütt 2014)

Anmerkung:

  • die ersten bekannten Maschinen des Jubiläumsmodells haben grauen Runzellack und graue Funktionstasten (bekannte Maschinen: 217256, 218757, s. oben). Später kehrt das Jubiläumsmodell wieder zu diesem ursprünglichen "look" zurück.

2b

HD2/54

hermes baby

 

"HERMES Baby" oder "Hermes Rocket" im runden Medaillon

logo rund klein

"Paillard S.A., Yverdon, Switzerland"

1954 (32, 42) - 1956

 

  • spitz zulaufende Spulendeckel /"gull wing" ribbon covers
  • 31,5 mm Walze (statt bisher 25mm)/ new 31,5 mm platen
  • grau-braune Verschalung / greyish-brown shell
  • olivfarbene Blocktasten / olive-coloured square keys
  • abgeschrägtes Köfferchen
  • beidseitig geführte Farbbandgabel
  • Umschaltfeststeller
  • Papierandrucklineal mit Einteilungen
  • Papierauslösehebel

Literatur:

  • Seriennummern wahrscheinlich ab 5400001 (63)
  • "grau/braun, Blocktasten, keine Farbbandauswahl (einfärbig), rundes Logo"; neue 31,5 mm Walze (32)

Bekannte Nummern:

  • 5402351 (niedrigste, 1954, Mitteilung U. Hackmann --> Photo noch ausständig) - 5509379 (höchste, 1956, leboncoin.fr Aug2014).
2c

HD2/54

baby vert

 

"HERMES Baby" oder "Hermes Rocket" im runden Medaillon

logo rund klein

"Paillard S.A., Yverdon, Switzerland"

1956 - 1960?

  • spitz zulaufende Spulendeckel /"gull wing" ribbon covers
  • 31,5 mm Walze / 31,5 mm platen
  • grau-grüne Verschalung / greyish-green shell
  • lindengrüne Blocktasten / pistacchio gree square keys
  • abgeschrägtes Köfferchen
  • beidseitig geführte Farbbandgabel
  • Umschaltfeststeller
  • Papierandrucklineal mit Einteilungen
  • Papierauslösehebel

Literatur:

  • letzte Seriennummer nach Liste: 5802200 (32)

Bekannte Nummern:

  • 5515034 (niedrigste, 1956, Adwoa) - 5750378 (höchste, 1960, A. R. Wepf)

 

2d

HD2/60, Hermes Baby"Bicolor" (Modell 1961)(87)

hermes baby pistache 
Hermes Baby #5827686, "Bicolor"

"HERMES Baby" oder "Hermes Rocket" im eckigen Feld

logo eckig

"Paillard S.A., Yverdon, Switzerland"

Produktion von 1959 (13) 1960 (32) bis ca. 1963

  • spitz zulaufende Spulendeckel /"gull wing" ribbon covers
  • 31,5 mm Walze / 31,5 mm platen
  • glatter grau-grüner Lack
  • lindengrüne Blocktasten / pistacchio gree square keys
  • abgeschrägtes Köfferchen
  • beidseitig geführte Farbbandgabel
  • Umschaltfeststeller
  • Papierandrucklineal mit Einteilungen
  • Papierauslösehebel
  • Hebel für Farbbandauswahl rechts am Rahmen/ ribbon colour selector (2 colour ribbon)

Literatur:

  • Seriennummern ab 5802201 (32)
  • Parallele Produktion der Maschinenmit einfärbigem und zweifärbigem Band während fünf Monaten ab Seriennummer 5781401. Danach wird die Produktion der Maschinen mit einfärbigem Band aufgegeben. (77)

Bekannte Nummern:

  • 5705501A (niedrigste, 1959, A. Holland) - 5818028 (1960, A. Seaver) - 5997875 (1963 (50), ricardo.ch Jan.2012) - 6003034 (1963, höchste, P. Trumpiel)

 

Version 3: Hermes Baby 64 (Jubiläumsmodell 1964)

Bei den folgenden Maschinen ist die Seriennummer unter dem Deckblech / with the following models, the serial number is underneath the ribbon cover.

Technische Bezeichnung: HD2/64 (79)

1964 auf dem Markt eingeführt (85), wird dieses Modell zunächst in der Schweiz und in Deutschland produziert. Nach Ende der Produktion in der Schweiz und in Deutschland wird die HD2/64 weiterhin in Brasilien produziert. 1974 ändert sich der Firmennamen durch Fusion von Paillard S.A. auf Hermes Precisa International (HPI) (s. für diese Modelle B.). Schliesslich führt Olivetti nach der Übernahme von Hermes Precisa International (HPI) 1981 die "Hermes Baby" als "olivetti lettera 82" weiter, sowie in den "Olivetti Tropical" und "Olivetti Roma" Modellen.

A. Made by Paillard
3a

HD2/64

 Hermes Baby
Hermes Baby #6101123
case 
Koffer, Hermes Baby #6101123
 DvdWeelden
# 9012010, © DvWeelden

"HERMES Baby" oder "Hermes Rocket"

logo

Produktion in:

  • Stammwerk in der Schweiz (5 und 6-Millionen Nummern): Aufschrift "Paillard S.A., Yverdon"
  • Säckingen, Deutschland (9-Millionen Nummern) (71). Produktion durch die Hermes-Precisa-Büromaschinenfabrik GmbH., Säckingen (85): Aufschriften "Made in Western Germany by Hermes Precisa Büromaschinenfabrik GmbH Säckingen" (9006303, Mitteilung S. Kernaghan 2013); "Made in Western Germany" "A Paillard Product" (9012010, Mitteilung DvWeelden 2012)
  • Den Beginn der Produktion in Brasilien gilt es noch zu überprüfen (noch keine Nummern ab 6300001, wie in (71) angegeben, bekannt).

Produktion ab 1963 - ca. 1968

  • Spulenabdeckung in einem Teil (Material: Blech) / single spool cover (metal)
  • neuer Zeilenschalthebel / new line space lever
  • verschiedene Farben / different colours available
  • Blocktasten
  • Farbbandwahl mit Punkten rot - gelb - blau
  • neuer Koffer (Metall, abgerundet) / new case (metal, rounded edges)

Literatur und [Maschinen]:

  • höchste Seriennummer 6145861 (tw-db.com), 6150500 (28), s. auch (36) [Maschinen: 6146694 (1968, höchste, B. Reich)]
  • Die Produktion in der Schweiz endete 1965 (71) [Maschinen: 6146694 (1968, höchste, B. Reich)]
  • Die Produktion in Brasilien begann mit n° 6300001 (71) [Maschinen: keine Maschine aus diesem Nummernbereich bekannt]. Bau der Fabrik in Sao Paulo (Stadtteil Santo Amaro) im Jahr 1965 (28, 86). Betrieben von der Hermes-Precisa S.A. (91)
  • Die Produktion in Säckingen (Baden, Deutschland) begann mit n° 9000001 (71); im Jahr 1964 durch die Hermes-Precisa-Büromaschinenfabrik GmbH., Säckingen (85) [Maschinen: 9006303 (1965, niedrigste, Mitteilung S. Kernaghan 2013, "Made in Western Germany by Hermes Precisa Büromaschinenfabrik GmbH Säckingen")]

bekannte Nummern:

  • 5 und 6-Millionen Nummern: 5997167 (1963, niedrigste, Testbericht im Büromaschinen Mechaniker 1964) - 5997244 (1963, Mitteilung M. Braun) - 6146694 (1968, höchste, B. Reich)
  • 9-Millionen Nummern: 9006303 (1965, niedrigste, Mitteilung S. Kernaghan 2013, "Made in Western Germany by Hermes Precisa Büromaschinenfabrik GmbH Säckingen") 9012010 (1965, Mitteilung DvWeelden 2012, "Made in Western Germany" "A Paillard Product") - 9030508 (1966, Mitteilung M. Munn 2012) - 9051783 (1967, höchste, C. Cannac 2013)

Anmerkung:

  • Maschine #9088477 fällt aus dem Rahmen (81)
  • Ansicht von L. Dingwerth (32)

 

3b

HD2/64

 R. Guth
Hermes Baby #9193784 (1970), © R. Guth

 

 hermes baby mathys
# 9321097, Photo G. Sommeregger

"HERMES Baby" oder "Hermes Rocket"(39) in eckigem Feld

logo

"Hermes Baby A Paillard product" (9321097, Augenschein)

"MADE IN WESTERN GERMANY BY HERMES PRECISA BÜROMASCHINENFABRIK G.M.B.H. SÄCKINGEN A PAILLARD PRODUCT" (9193784, Information Hr. Guth Jan. 2012)

"Made by Hermes - Precisa G.m.b.H Säckingen Western Germany" (39)

"Hermes - Hermes Precisa S.A. - Indùstria Brasileira" (Quelle: Photo auf produto.mercadolivre.com.br)

ca. 1967 - 1974
  • Verschalung und Koffer aus Kunststoff / shell and case made of plastic
  • Spulenabdeckung in einem Teil (Material: Kunststoff) / single spool cover (made of plastic)
  • verschiedene Farben: orange-korallenrot, creme/grau, grünlich / different colours available: orange-coral red, creme/grey, greenish
  • Blocktasten/ square keytops
  • Farbbandwahl rot - gelb - blauer Streifen / red-yellow-blue color selector stripe
  • neuer Koffer (Kunststoff) / new case (made of plastic)

hermes baby

bekannte Nummern:

  • 9-Millionen Nummern: 9075116 (1967, niedrigste, Internet mit Photos) 9119031 (Sammlung F. Pehmer) - 9193784 (1970, Mitteilung R. Guth)- 9342530 (höchste, ebay 2015)
  • 8-Millionen Nummern: noch keine bekannt

location serial number

 

B. Made by Hermes Precisa International

Die Komplettübernahme von Precisa durch Paillard (eine mehrheitliche Aktienbeteiligung hatte schon seit 1964 bestanden) im Jahr 1974 führte zur Umbenennung der Firma Paillard in "Hermes Precisa International" (13, 40).

3c

HD2/64 (wie 3b, mit neuem Logo)

 hermes baby hpi
# 9348845, © Sammlung M. Maag, Photo G. Sommeregger: eine Übergangsmaschine, die noch das bisherige "Hermes Baby" Logo am Spulendeckel trägt, aber schon "A Hermes Precisa International Product" auf der Rückseite
hpi 
HPI Koffer, jetzt mit weissen Seitenteilen am Griff

 

Aufschrift Spulendeckel: "[Logo HPI] HERMES BABY", bzw. in der Anfangsphase noch der "HERMES Baby" Schriftzug von Paillard (9348845, M. Maag)

hpi

Aufschrift Rückseite: "A HERMES PRECISA INTERNATIONAL PRODUCT"

hpi label

ca. 1974 - 1975
  • Verschalung und Koffer aus Kunststoff / shell and case made of plastic
  • Spulenabdeckung in einem Teil (Material: Kunststoff) / single spool cover (made of plastic)
  • verschiedene Farben: orange-korallenrot, grau, grünlich / different colours available: orange-coral red, grey, greenish
  • Blocktasten/ square keytops
  • Farbbandwahl rot - gelb - blauer Streifen / red-yellow-blue color selector stripe
  • Koffer (Kunststoff) / case (made of plastic)
  • Aufschrift mit Hermes Precisa International Logo / label with HPI logo

Farbbandstreifen: zunächst noch rot-gelb-blau mit weissen Zwischenschüben, dann rot-weiss-blau. Das Unterscheidungsmerkmal zu 3d ist ist die Position der Seriennummer bzw. die Form der Auflage für die Typenhebel.

ribbon und

colour strip

  • 9-Millionen Nummern: 9348845 (1974, M. Maag 2013) - 9382801 (1975, niedrigste, A.R. Wepf 2014)

M. MAAG

  • 8-Millionen Nummern: bisher nur eine Vermutung aufgrund einer schlecht lesbaren Photographie:

nummer

nummer

 

 

3d

HD2/64

 robert
# 9457349, © oztypewriter.blogspot.com

mercado

photo: mercadolibre.com.ar

Aufschrift Spulendeckel: "HERMES BABY" oder "JAPY BABY"

logo

Aufschrift Rückseite: "A Hermes Precisa International Product"; "Hermes Precisa International" (Japy Baby, 41); "HERMES - HERMES PRECISA S.A. - INDUSTRIA BRASILEIRA" (73)

 

ca. 1975 - ?
  • Verschalung und Koffer aus Kunststoff / shell and case made of plastic
  • Spulenabdeckung in einem Teil (Material: Kunststoff) / single spool cover (made of plastic)
  • verschiedene Farben: orange-korallenrot, grau, grün / different colours available: orange-coral red, grey, green
  • Blocktasten/ square keytops
  • Farbbandwahl rot-weiss-blauer Streifen/ red-white-blue color selector stripe
  • Koffer (Kunststoff) / case (made of plastic)
  • Aufschrift mit Hermes Precisa International Logo / label with HPI logo
  • neue Platte für Typenhebelauflage unter Farbbanddeckel, Seriennummer weiter rechts oberhalb der Rücktaste

colour strip

Bekannte Nummern:

  • 9-MillionenNummern: 9382825 (niedrigste, F. Brentini 2015) - 9459445 (höchste, Mitteilung C. Spiller 2015)

serial number

  • 8-Millionen Nummern: bisher nur den Verdacht eines unscharfen Photos:

numer

nummerphoto: mercadolibre.com.ar

3f

HD2/64

 Hermes Baby
Hermes Baby #9489202, © B. Reich
 Hermes Baby case
Hermes Baby #9489202, Koffer, © B. Reich

"HERMES BABY" oder "HERMES Rocket"

"A Hermes Precisa International Product"

 

  • Verschalung und Koffer aus Kunststoff / shell and case made of plastic
  • Neuer Spulendeckel mit charakeristischem Zacken / new lid with indentation
  • neuer Koffer / new case
  • verschiedene Farben: orange-korallenrot, grau, grün / different colours available: orange-coral red, grey, green
  • Blocktasten/ square keytops
  • Farbbandhebelschlitz ohne rot-weiss-blauen Streifen / no stripe next to ribbon colour selector
  • Aufschrift mit Hermes Precisa International Logo / label with HPI logo
  • Platte unter Farbbanddeckel, Seriennummer weiter rechts oberhalb der Rücktaste

difference

bekannte Nummern:

  • 9-MillionenNummern: 9489202 (niedrigste, B. Reich) - 9492705 (höchste, B. Reich)
  • 8-Millionen Nummern: noch keine bekannt

Seriennummer

3g

HD2/64

hermes baby 
Hermes Baby #9511193 © DvWeelden
 hermes baby
Hermes Baby #9515904 © C. Cannac
 hpi
photo: mercadolibre.com.ar

"HERMES BABY"

 

"A Hermes Precisa International Product"

"HERMES - HERMES PRECISA S.A. - INDUSTRIA BRASILEIRA" (Quelle: mercadolibre.com.ar)

"A HERMES PRECISA INTERNATIONAL PRODUCT MADE IN BRAZIL" (9515904, C. Cannac)

 
  • Verschalung und Koffer aus Kunststoff / shell and case made of plastic
  • Spulendeckel mit charakeristischem Zacken / lid with indentation
  • verschiedene Farben: orange-korallenrot, grau / different colours available: orange-coral red, grey
  • ovale/runde Tasten / oval/round keys
  • Farbbandhebelschlitz ohne rot-weiss-blauen Streifen / no stripe next to ribbon colour selector
  • Aufschrift mit Hermes Precisa International Logo / label with HPI logo
  • Platte unter Farbbanddeckel, Seriennummer weiter rechts oberhalb der Rücktaste

detail

bekannte Nummern:

  • 9-Millionen Nummern: 9511193 (DvWeelden) - 9515904 (höchste Nummer überhaupt, Sammlung C. Cannac)
  • 8-Millionen Nummern: 8156770 (niedrigste, eigene Sammlung) - 8207863 (höchste, Collection Perrier)

hermes baby brazil

C. Made by OLIVETTI

Olivetti übernahm die die Aktienmehrheit von Hermes Precisa International (HPI) im Jahr 1981. (14, 40) Ein Jahr später verkaufte HPI die Hermes Precisa S.A. Fabrik in Sao Paulo, Brasilien, an die Olivetti do Brasil S.A.. (94) Die in Brasilien in Produktion befindliche Hermes Baby Portable wurde von Olivetti als "olivetti lettera 82" fortgeführt. Parallel erzeugt Olivetti die Modelle "Tropical" und "Roma", die im mechanischen Kern Hermes Babys sind, jedoch eine von der Olympia Traveller ähnliche (wenn auch nicht idente) Hülle haben.

Das genaue Produktionsende dieser Maschinen ist mir noch unbekannt (danke für Hinweise!).

4a
 olivetti lettera 82
Olivetti lettera 82 #8562235 © G. Sommeregger 2014

"olivetti lettera 82"

"olivetti do brasil s.a."

Rückseite:

"olivetti do brasil s.a." (olivetti lettera 82 #8562235, G. Sommeregger 2014)

ca. ab 1983 (94) - ?

  • identisch mit 3g oben, nur neues Namensschild / same as 4a above, only label change
  • verschiedene Farben: türkis-grün, grün, braun, eigelb/ different colours: turquoise (green), brown, yellow
  • 8-Millionen Nummern: 8161588 (niedrigste, Mitteilung P. Irmai) - 8562839 (höchste, T. Elster 2010)
  • 9-Millionen Nummern: 9065599 (Finnish Typewriter Museum)
4b
olivetti tropical 
Olivetti Tropical #8584873 © G. Sommeregger 2014
Olivetti Tropical  
  • mechanischer Kern einer Hermes Baby, Verkleidung jedoch von der Olympia Traveller entlehnt / mechanically a Hermes Baby, with shell similar to Olympia Traveller
  • 8-Millionen Nummern: 8229563 (niedrigste, Finnish Typewriter Museum) - 8801418 (höchste, C. Cannac 2013)
  • 9-Millionen Nummern: noch keine bekannt
4c
olivetti roma 
Olivetti Roma #8966853 © Finnish Typewriter Museum 2014
Olivetti Roma  
  • baugleich zur Olivetti Tropical / same construction as Olivetti Tropical
  • mechanischer Kern einer Hermes Baby, Verkleidung jedoch von der Olympia Traveller entlehnt / mechanically a Hermes Baby, with shell similar to Olympia Traveller
Thank you for contributing "lower" or "higher" serial numbers! e-mail
    Gesamtstückzahl (alle Modelle) / numbers made (all styles) mehr als 1 Million verkauft / more than 1 million sold (3); mehr als 4,5 Millionen verkauft / more than 4,5 million sold (16)    

Die Modellausführungen im Detail

Die Produktion der Hermes Baby begann 1935. (1) Im Lauf der Produktion über die nächsten fünf Jahre wurden an diesem Modell immer wieder kleinere und grössere Verbesserungen (von aussen sichtbar oder im technischen Inneren verborgen) gemacht. Im August 1940 wurde diese erste Version vom sogenannten "Jubiläumsmodell" (s. unter Ausführung 2) abgelöst. (16)

Bei genauerer Betrachtung gibt es bei dieser ersten Version wiederum drei Ausgestaltungen:

Die "Ur" Hermes Baby (1935)

"Der Händler... zog ein mausgraues Kästchen hervor,.... drückte mit den Zeigefingern auf zwei silberne Knöpfe, und die Schatulle öffnete sich. Sichtbar wurde eine Schreibmaschine. Ein Schreibmaschinchen. Nicht eine Hermes, sondern deren Kind... eine Hermes Baby!" Peter Härtung (70)

Die 1935 auf den Markt gekommene Maschine hatte ganz zu Beginn Farbbandspulen mit fünf grossen Löchern. Sehr bald sind die Spulen aber geschlossen, wie auf der Abbildung aus der Gebrauchsanleitung rechts zu sehen ist. Zeilenschalthebel gab es noch keinen, man drehte einfach am Wagenknopf mit der Hand weiter.

hermes baby 1935 
in: Neue Zürcher Zeitung, März 1935

Im Vergleich zum Nachfolgemodell hat diese erste Hermes Baby auch noch keine Randauslösertaste, die später links neben der "2er" Taste montiert sein wird.

 Hermes baby Gebrauchsanweisung 1_4
Gebrauchsanweisung der ersten Hermes Baby zum download (pdf) (mit Dank an Alfred R. Wepf)

logo

Hermes Baby Anleitung

Hermes Baby (aus einer frühen Gebrauchsanleitung)

 

 

Verbesserte Version 1937
 Hermes Paillard
in: Neue Zürcher Zeitung, 4. Mai 1937

Ein Zeitungsinserat vom Mai 1937 preist neue Modelle sowohl für die Hermes Baby, als auch Hermes Media und 2000 an. (48) Die Hermes Baby betreffend wirbt Paillard, bzw. dessen Generalvertreter in der deutschen Schweiz, August Baggenstos in Zürich: "Neues, verbessertes Modell mit Zeilenschalter, Stechwalze, Papierstütze, verstärktem Rahmen, schwarzen Bakelittasten, Rücktaste, verchromt." (48) Der Preis beträgt nach wie vor Fr. 160.

Im Lauf des Jahres 1938 erfolgten weitere Verbesserungen an der Maschine. Am augenscheinlichesten ist die neue Randauslösertaste links oben in der Tastatur. Durch die zusätzliche Taste hatte nun das Tastenfeld eine symetrische Erscheinung.

Nicht alle Verbesserungen und Änderungen wurden gleichzeitig eingeführt: sukzessive kamen automatische Farbbandumschaltung, Randsperrung, Randauslösetaste, Randsteller mit rotem Zeiger, Papierpult mit Markierungspunkten, rote Einkerbungen auf dem Papierlineal, ein neuer zusammenklappbarer Zeilenschalthebel, gebogenes Pfeilsymbol auf der Rücktaste, graue Bedienungstasten, Zeilenschaltung mit Einstellung und Wagenlauf auf Rollen hinzu (Detail s. oben in der Übersichtstabelle unter 1c und 1d).

 
 Hermes Baby
Hermes Baby n° 155474 (1938) - margin release key in upper left corner

 garantie
iGarantieschein für eine Hermes Baby, n° 157648 (Dank an R. Messenger; Rückseite hier). Laut Liste hergestellt 1938, verkauft laut Garantieschein kurz vor Weihnachten 1939.

 

 

1.2. Zweite Ausführung - das Jubiläumsmodell - ein Dauerbrenner in verschiedenen Varianten (1940 - ca. 1963)

Dieses sogenannte "Jubiläumsmodell" kam 1940 auf den Markt. 1954 wurde ein technisch verbessertes Modell präsentiert, und ab 1960 gab es die Hermes Baby "Bicolor", also erstmals mit zweifarbigem Band. (80)

 Nanette
Zoologischer Garten Zürich, Schimpansin Nanette an der Hermes Baby Jubiläum
1.2a. Die klassische Form des "Jubiläumsmodells" (1940 - 1954)

Unten abgebildet sehen Sie die wohl am weitest verbreitete Form & Farbe. Dieses Modell kam "nicht vor August" 1940 auf den Markt. (16) Das Modell wurde als "Jubiläumsmodell" bezeichnet. Einerseits war die Hermes Baby nun fünf Jahre in Produktion. Fast eine Million Stück waren bereits verkauft worden! (16) Der wahre Grund für die Bezeichnung "Jubiläumsmodell" war aber, daß 125 Jahre Firmengeschichte gefeiert wurden. Auch die Hermes 2000 kam im Jahr 1940 als Jubiläumsmodell heraus. (32)

Im Vergleich zur früheren Ausführung stechen die spitz zulaufenden Farbbandabdeckungen ins Auge.

(Für Seriennummern sehen Sie bitte oben in der Übersichtstabelle 2a - 2e)

 Hermes Baby
Jubilee model, n° 5270231 (1952)
Hermes Baby 1943
in: Neue Zürcher Zeitung, April 1943
 Du 1944-12 Weihnachten Hermes Baby
in: DU, Dezember 1944
 Hermes Baby Radio DRS
Maschine: G. Sommeregger. Photo: Radio DRS

jubilaeumsmodell 
Das 125jährige Paillard Firmenjubiläum
 Hermes Baby Jubilee
in: Neue Zürcher Zeitung, Nov. 1940

 

 

Du 1944-12 Weihnachten Hermes Baby Du 1945-08 Hermes Baby Du 1945-12 Weihnachten Hermes Baby Du 1946-12 Weihnachten Hermes Baby

Werbung in "DU" Heften, v.l.: Dez. 1944, Aug. 1945, Dez. 1945 (Design: Josef Müller-Brockmann), Dez. 1946.

Neues Modell 1954

1954 kam ein neues Modell auf den Markt. Dieses hat zunächst eine grau-braune Verkleidung mit olivgrünen Blocktasten, dann eine grünliche Verkleidung mit lindengrünen Blocktasten. Die Walzengrösse ändert sich von bisher 25 auf nun 31,5 mm. (32)

Eine Werbeanzeige (42) beschreibt die Neuausgabe wie folgt:

"20 Neuerungen! Grösserer Walzendurchmesser (32 mm), Moderne Blocktasten, Typenhebel-Entwirrer, Geräuschloser Wagenrücklauf, Neuartiger, ausgeglichener Anschlag, Blattende-Anzeiger, Reduziertes Gewicht (3,6 kg), Verblüffende Durchschlagsfähigkeit (8 gute Kopien), Zwischenpult usw." Verkaufspreis war 1954 245 Schweizer Franken. (42)

Die grau-braune Variante mit den olivgrünen Tasten wurde von 1954 bis 1956 produziert, anschliessend von 1956 bis circa 1960 die Variante mit grau-grüner Verkleidung und lindengrünen Tasten.

Für Details und Seriennummern vergleichen Sie bitte die Übersichtstabelle unter 2b und 2c.

 mint
Hermes Baby n° 5515034 (1956), courtesy of Adwoa

 

1.2d. Hermes Baby Bicolor (Modell 1961) (1960 - ca. 1963)

Hermes Baby

Hermes Baby, bicolor, n° 5827686 (1960)

Dieses Design übernimmt das Design mit glattem Lack der Neuausgabe der Hermes 3000/ Media ab 1958. Die lindengrüne Farbe, schon im Vormodell eingeführt, wird beibehalten. Erstmals für die Baby gibt es ein zweifarbiges Farbband. Der Auswahlhebel dazu ist an der rechten Seite angebracht.

(Für Seriennummern sehen Sie bitte oben in der Übersichtstabelle unter 2d)

1.3a Hermes Baby 64 (Jubiläumsmodell 1964)

Hermes Baby

Hermes Baby, n° 6101123 (1966), made by "paillard s.a., yverdon"

Hermes Baby above the ground

from a 1964 Paillard brochure

 R. Guth
Hermes Baby #9193784 (1970), © R. Guth

Anlass des Erscheinens der "Hermes Baby 64" (84) war das 150jährige Firmenjubiläum der Firma Paillard. (85) So kamen im Jahr 1964 gleich drei neue Modelle auf den Markt: die Hermes Baby 64, die Hermes Ambassador 64 und die Hermes Ambassador Electric 64. (85)

In diesem Jahr und mit diesem Jubiläum beginnt auch die die Produktion der Hermes Baby Schreibmaschine in Deutschland, genauer gesagt im badischen Säckingen, direkt über der Grenze mit der Schweiz.(85) Ausführende Firma war die Hermes-Precisa-Büromaschinenfabrik GmbH., Säckingen. (85) Laut Beeching war das Werk in Säckingen 1962 errichtet worden. (28) Die deutsche Produktion bekam eigene Seriennummern, diese beginnen im Jahr 1964 mit 9'000'000. (28)

Mit der Fabrik in Säckingen konnte Paillard erstmals im Binnenmarkt der damaligen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) produzieren.

Bei dieser Ausführung ist vor allem - leicht sichtbar - der Deckel über den Farbbandspulen geändert. Der Deckel ist aber weiterhin aus Blech gefertigt. Man beachte weiter den Koffer, der nun auch dem der Hermes 3000 gleicht und ebenfalls aus Metall ist. Neu fällt auch der viel grösser ausgeführte Zeilenschalthebel auf.

Die Produktion im Stammwerk in der Schweiz lief parallel zur deutschen Produktion der Hermes Baby weiter. Es sind dies Maschinen mit 5 und 6 Millionen Nummern. Für das Produktionsjahr 1968 finden wir die letzten 6-Millionennummern, was so zu deuten ist, dass die Schweizer Produktion der Hermes Baby in diesem Jahr auslief.

Für Details u. Seriennummern sehen Sie bitte oben die Übersichtstabelle unter 3a.

Ab 1967 erscheint diese Maschine im neuen Kleid: sowohl Verschalung als auch Koffer sind ab diesem Jahr in Kunststoff ausgeführt. Der Koffer hat eine neue Form. Auch die Farben explodieren: erstmals findet sich die charakteristische korallenrote Hermes Baby. Diese Variante wird bis ca. Mitte der 1970er Jahre produziert.

Schon 1972 endete jedoch die Schreibmaschinenproduktion in Säckingen. (88, 89) Die Hermes-Precisa GmbH verkaufte das Werk in Säckingen Ende 1972 an die Firma Studer-Revox. Die bisher mit der Produktion von Schreib- und Rechenmaschinen befasste Belegschaft wurde per 1. Januar 1973 von Studer-Revox übernommen. (88) Für Paillard bedeutete dieser Schritt eine Neuorientierung: die Produktion der Hermes Baby wurde zur Gänze in die Fabrik in Sao Paulo verlegt. (89) Gleichzeitig endet damit die Produktion der Hermes Baby in Europa.

1.3b Hermes Precisa International

hermes precisa

Hermes Baby

Hermes Baby made by Hermes Precisa, n° 9489202 (courtesy of B. Reich)

hermes baby red

Hermes Baby n° 9492705, coral red (courtesy of B. Reich)

Am 18. Mai 1974 ändert die Firma Paillard ihren Namen in "Hermès Precisa International" und verlegt den Firmensitz von Sainte-Croix nach Yverdon.(90) Ebenso wird ein neues Firmenlogo in der Form eines stilisierten fünfeckigen Sterns eingeführt.

Die neu benannte Firma führte das noch mit dem "Paillard" Namen eingeführte Modell fort - es wechselt zunächst nur der Aufkleber.

Doch auch hier gibt es im Lauf der 1970er Jahre wieder Veränderungen (für Details s. die Übersichtstabelle bei 3d, 3f, 3g). Äusserliche erkennbar ist die Variante 3f an der Aussparung (Zacken) im Spulendeckel, und am neuen Koffer. Variante 3g ist baugleich, hat aber erstmals ovale Tasten statt der bisherigen Blocktasten. Dieses letzte Modell wird direkt in die Olivetti Produktion übernommen werden.

1.4. Hermes Babys als Olivetti Produkte

 
 olivetti lettera 82
Olivetti lettera 82, #8562235, G. Sommeregger 2010
 olivetti tropical
Olivetti Tropical, #8406894, Sammlung A. Wepf, mit freundlicher Genehmigung
 Olivetti Roma
Olivetti Roma, #8966853, courtesy Finnish Typewriter Museum

Paillard hatte 1965 ein Werk im brasilianischen Santo Amaro gebaut. (28) Betreibergesellschaft war die Hermes-Precisa S.A.. (91) Nach Ende der Hermes Baby Produktion in der Schweiz Ende der 1960er Jahre und dem weiteren Ende der Produktion im deutschen Säckingen in den frühen 1970er Jahren war die Fabrik in Brasilien alleiniger Hersteller der Hermes Baby Portable.

1981 übernahm Olivetti die Aktienmehrheit und somit die Kontrolle der HPI Gruppe. 1982 verkaufte dann die HPI Gruppe ihre von der Hermes Precisa S.A. geführte brasilianische Produktionsstätte in Sao Paulo an die Olivetti do Brasil. (94) Dadurch bedingt kamen "Hermes Baby Gene" auch in die Olivetti-Produktion, wovon ein Zeitungsartikel von Februar 1983 Zeuge ablegt: Diesem zufolge wird die bisherige brasilianische Produktionsfirma (Hermes-Precisa S.A.) an Olivetti übergeben, die Auslieferung der Hermes Baby Maschinen aber fortgeführt.(92)

Die bisher erzeugte Maschine wurde in Olivetti Lettera 82 umbenannt, aber ansonsten unverändert weitergeführt. Auf der Rückseite steht der Name der olivetti do brasil s.a. (Aufschrift auf olivetti lettera 82 #8562235).

Es folgen die Modelle Olivetti Tropical und Olivetti Roma. Diese sind im mechanischen Teil konstruktionsgleich mit der Lettera 82, haben aber eine komplett andere Verschalung, die der der Olympia Traveller nachempfunden ist.

Für Seriennummern vergleichen Sie bitte mit der Übersichtstabelle bei 4a - 4c.

Unterschiedliche Angaben zum Produktionsende

Höchste mir bekannte Nummer einer mit "Hermes Baby" angeschriebenen Maschine ist 9515904 (C. Cannac 2013). Zu diesen hohen Nummern liegen keine genauen Produktionslisten vor, anhand derer man das Produktionsjahr bestimmen könnte.

Als "Olivetti Lettera 82" sowie "Olivetti Tropical" und "Olivetti Roma" wurde die Hermes Baby noch einige Zeit produziert. Wann Olivetti die Produktion dieser Modelle eingestellt hat ist mir nicht bekannt.

Wann und wo nun aber genau die letzte Hermes Baby Schreibmaschine produziert wurde, bleibt also noch weiter zu erforschen. Vielen Dank für Ihr Wissen und Ihre Hinweise (e-mail)!

1.5. Weitere Modelle

Japy

Optisch mit Modell 3b (Plastic, eckige Tasten) ident. (38) Paillard besaß ab 1970 Anteile an Japy. (Details folgen)

Hermes Baby S

 logo
detail from "Hermes Baby S"

Folgend hier abgebildete "Hermes Baby S" ist als "Hermes Precisa International SA" Produkt angegeben. Nach Auskunft von W. Davis handelt es sich um ein japanisches Produkt der Firma Nakajima.

 hermes baby s
"Hermes Baby S", n° 71102729, courtesy of K. Henry
 
Ausführungen in nicht-lateinischen Sprachen

Hermes Baby auf Hebräisch / hebrew

Hebräische Hermes Baby sind mir bekannt als "Hermes Baby", aber auch als "Hermes Rocket" Variante.

 Hermes Rocket
Hermes Rocket, #5199127 (1951), © F. Pehmer.
 hermes baby hebrew
Hermes Baby, #5750378 (1960) Sammlung Alfred R. Wepf, Photo: G. Sommeregger
 hebrew
Hermes Baby, #5933488 (1962), © Sammlung F. Pehmer

griechisch / greek

hermes baby greek

(oben und unten) Hermes Baby mit griechischer Tastatur, n° 6146694 © B. Reich

hermes baby greek

Sondermodell "Vertiplana"

Zur direkten Beschriften von schon gebundenen Drucksachen, z.B. Büchern, wurde diese "Flachbettschreibmaschine" oder "Vertikalmaschine" gebaut. (75) Diese wurde unter dem Namen Vertiplana vertrieben.

 Vertiplana
VERTIPLANA. mit frdl. Genehmigung Sammlung J. Perrier, Lausanne
 

Export- und Lizenzmodelle, sowie Nachbauten der Hermes Baby

Overview of export, licensed, and copied Hermes Baby models

Ursprung

root

machine

Hersteller

manufacturer

Land

country

Modell

model

Produktions

jahre

production span

Seriennummern

niedrigste - höchste

serial numbers

lowest - highest

Anmerkungen

remarks

Hermes Baby 35 (1935 - 1940)

hermes featherweight

Paillard S.A., Yverdon CH Hermes featherweight oder Hermes baby featherweight as of 1936 (16)

regular Hermes Baby numbers

102432 (niedrigste "featherweight", 1937, I. Johnston) - 125779 (highest known, 1937, N. Kasner)

mit margin release und Zeilenschalthebel: 153496 (featherweight; oztypewriter)

 

 

export name (usa only?) for Hermes Baby
Società Industriale Meccanica (SIM) Italy Ala ca. 1935 (32) - ? (followed by Ala 2nd version)    

British Typewriters Ltd. (resulting from association of George Salter & Co., West Bromwich, and Blick Typewriter Co.), West Bromwich

UK 1936 - 1948 (14, 32) (followed by Aristocrat)  
The Baby Empire    
Baby Empire    
Baby Empire de-luxe   20450 (only number so far, Collection Perrier)
F. K. (Fabryka Karabinów) Poland F. K. Mała Dec. 1938 (33) - 1939 (33) or later ("während des ... Krieges" ["during the war"]) (32)    
             

Hermes Baby 40 (Jubiläumsmodell 1940)

jubilee

Paillard S.A., Yverdon CH Hermes Rocket same as Hermes Baby Jubilee

regular Hermes Baby numbers

5199127 (1951, F. Pehmer)

export name (usa only?) for Hermes Baby
British Typewriters Ltd. UK Empire Aristocrat 1948 (32) - 1960 (32) AD145500 (Sammlung F. Pehmer), AL170855 (Collection Perrier)  
Società Industriale Meccanica (SIM) Italy Ala, Simtype      
Montana SpA, Turin Italy

Montana / Vornado

1950 (32) - ? 154713 (Sammlung F. Pehmer)  
Montana Luxe      
Montana Super      
Montanina Super      
Montana De Luxe      
Viking   54302 (A. Seaver)  
             

Hermes Baby

Hermes Baby HPI

    Japy Baby      
             
weitere Varianten Société de Mécanographie Japy Frankreich Japy Message (= Japy Gazelle) ca. 1963 (14) - ca. 1971 (14)    
  ? Japan Era (72)      
    Japan ? Hermes Baby S      
2.1. Export- und Lizenzmodelle der ersten Baby
**featherweight**

"Hermes featherweight", also "das Federgewicht", waren Exportmodelle der ersten Hermes Baby (vor dem Jubiläumsmodell). Von den bisher bekannten Exemplaren lässt sich der Schluss ableiten, dass die Nummerierung der der "Hermes Baby" folgte. Weitere Arbeitshypothese ist, dass die "Featherweight" für den US-Markt bestimmt war.

 featherweight decal logo
Hermes featherweight #125779 (1937). © N. Kasner

 

featherweight

Quelle: oztypewriter.blogspot.com

 featherweight
Hermes featherweight #107389 (1937), © R. Polt

 

 Aristocrat
Werbung, s.d.

Die oben stehende Werbung ist interessant - sie zeigt klar eine frühe Hermes Baby "Featherweight" (die Randlösertaste links oben fehlt noch, Hinweis auf ein Produktionsdatum vor und bis 1938), sie ist aber als "The Aristocrat" tituliert - dies wird dann der Name für die in der Nachkriegszeit in Grossbritannien hergestellten Variante sein)

**Ala** (1935 - ?)

In Italien wurde die Hermes Baby unter dem Namen Ala von der Società Industriale Meccanica (SIM) hergestellt. (15) Die Fertigung begann vielleicht schon 1935 (32), spätestens jedoch im August 1936 (65). Die Ala gibt es sowohl in Ausführung 1 als auch in Ausführung 2.

ala

Ala portable typewriter, n° 2991, Made in Italy, courtesy of S. Slater

ala

"ala", the "Wing"; and "Made in Italy" in fascist time

Ala portable typewriter (5)

Ala, n° 1068, made in Italy (ca. 1935)

Zwischen den oben und links gezeigten Exemplaren gibt es kleine Unterschiede: andere Form der Spulen (dies ist schwer zu eruieren, solange man nicht mehrere Exemplare zum Vergleich hat); das faschistische "prodotto in Italia" zeichen fehlt an der Maschine oben; bei der Maschine links steht nach der Seriennummer "ITALIA", bei der oben bloß die Seriennummer. Beide haben aber eine italienische Tastatur.

**The Baby Empire **Baby Empire**Baby Empire de Luxe** (1936 - 1948)

Das erste Modell der "Baby" wurde fast von Beginn an in Lizenz von den British Typewriters Ltd. in England hergestellt. (2) 1936 hatte diese von der schweizerischen Paillard S.A. die Lizenz zum Bau der Hermes Baby (sowie der Hermes 2000) erworben. (14, @109). Die Produktion besorgte die Firma Geo. Salter & Co., West Bromwich, Vereinigtes Königreich. (16) George Salter & Co. hatte sich 1922 mit der Blick Typewriter Co. zusammengeschlossen, um gemeinsam eine neue Schreibmaschine auf den Markt zu bringen (die "British No. 12"). (14, @107)

Modellnamen waren: Empire (67), The Baby Empire (65), Baby Empire de luxe (für die zweite Version ab 1948: Empire Aristocrat, s. unten). (16) Die Baby Empire de luxe war dabei eine besser ausgestattete Version. Sie hatte eine Randauslösertaste (30), womit sie wohl dem 1938 Modell der Schweizer Hermes Baby entspricht. Diese erste Version lief bis 1948. (14, @110) Inklusive der zweiten Ausführung (s. unten 1.4.) lief die Produktion bis 1960. (2)

babyempire_deluxe

Empire Baby de-luxe n° 19627 (1939), courtesy of S. Slater

UPDATE 10. August 2014: Lesen Sie mehr über die Empire Portable hier.

babyempire

Empire Baby, courtesy of S. Slater

deluxe

detail, Empire baby de-luxe

**F. K. Mała**

In Polen produziert die Fabryka Karabinów (Waffenfabrik), kurz "F. K.", ab 1938 in Lizenz die Hermes Baby. (32, 33, 69) (2, @316) Die Maschine hieß "F. K. Mała", also die "kleine F.K.", da schon eine Standardmaschine nach Modell der französischen Contin als "F.K." oder auch "EFKA" im Handel war. Sehen Sie die F. K. Mała hier.

Typewriter.piwko.pl schreibt, dass die Produktion im letzten Monat des Jahres 1938 aufgenommen wurde, dann aber bis zum Beginn des II. Weltkriegs weniger als 1000 Exemplare hergestellt worden wären. (32) Auf der anderen Seite existiert eine Seriennummer 3771 aus der Sammlung Elster 2010. Dies würde mit Schramm im Einklang stehen der erwähnt, daß die Produktion während des II. Weltkriegs - also nicht schon mit Kriegsausbruch im September 1939 oder kurz danach - eingestellt wurde. (32) Es könnten also einige Exemplare mehr existieren; oder aber die Seriennummern begannen erst mit 3000 zu laufen? Auf jeden Fall bleibt dies eine sehr seltene Maschine.

UPDATE Juli 2014: Lesen Sie mehr zu FK Mala hier

- Will Davis on the FK mala

fk mala

F. K. Mała, n° 3771, courtesy Elster Collection 2010

2.2. Export- und Lizenzmodelle, sowie Nachbauten der zweiten Baby

** Hermes Rocket **

Hergestellt von Paillard in der Schweiz. Die Vertriebsfirma für die U.S.A. war Paillard Products Inc. mit der Adresse 265 Madison Avenue, New York.

 Hermes Rocket
Hermes Rocket, hebräische Tastatur, #5199127 (1951), © F. Pehmer.
 
**Empire Aristocrat** (1948 - 1960)

Diese Spielart wurde in England von der schon oben erwähnten British Typewriters Ltd. als "Empire Aristocrat" in Lizenz von der Paillard S.A. von 1948 bis 1960 gebaut. (32) (2) Auch hier scheint es verschiedene Ausgestaltungen zu geben:

aristocrat

Empire Aristocrat, sn S2/194E086 (UK, 1957), courtesy of R. Polt

ad

British Typewriters, Empire Aristocrat ad

empire aristocrat

Empire Aristocrat, no. AD145500, © F. Pehmer collection

**Ala** und **Simtype**

In Italien wurde die Hermes Baby in Lizenz von mehreren Firmen hergestellt. Die schon oben erwähnte Società Industriale Meccanica (SIM) stellte auch eine "Ala" der zweiten Version her. J. Legrand, in (16), zeigt unten ein Stück aus seiner Sammlung.

ala

Ala n° 3844, mit freundlicher Genehmigung © J. Legrand

 

 

SIM produziert die "Ala" später (nach dem 2. Weltkrieg?) im neuen Design und änderte den Namen auf "Simtype Baby".

Simtype Baby

Simtype Baby, produced by S.I.M., Italy. Courtesy of S. Slater

simtype baby logo
**Montana Luxe**Montana Super**Montanina Super**Montana De Luxe**Viking**Carlton**Vornado**

Ab 1950 stellte auch die Montana SpA aus Turin die Hermes Baby, zweite Variante, her. (32) Das Baby wurde Montana getauft, wobei die Varianten "Montana Luxe" (ab 1950) und "Montana Super", "Montana De Luxe", "Viking" sowie noch ein späteres Modell bekannt sind.

montana luxe

Montana luxe 34859, courtesy Elster2010 collection

Seriennummer 35828 (aus der Elster2010 collection) hat schon orange Tasten, wie die hier im folgenden abgebildete Maschine:

montana luxe

Montana "Luxe" n° 39834 (source: oztypewriter.blogspot.com)

Nachfolgend sehen Sie eine Maschine mit der Aufschrift "Super" (links oben auf der Papierauflage). Allerdings zeigt W. Davis eine sehr ähnliche Maschine (n° 60171) die die Aufschrift "De Luxe" trägt. Hier die Montana Luxe a

us der Sammlung Elster 2010:

luxe

Montana Luxe 61305, courtesy Elster2010 collection

montana

Montana "Super", courtesy of S. Slater

Montana verkaufte die Maschine aber auch unter dem Namen Viking:

Viking

Viking, n°54302, made by Montana (Italy), courtesy of A. Seaver

Bei der "Viking" ist der Farbbandschalter nicht rechts vertikal wie bei der Montana, sondern rechts horizontal angebracht.

W. Davis zeigt noch eine spätere Variante, unter dem Label "Carlton" verkauft, hier. Eine weitere Namensvariante - neben Montana und Carlton - sei "Vornado". (31)

mehr zu Montana:

- W. Davis

montana

Montana n° 107541, courtesy Elster2010 collection

Montana

Montana no. 154713, © Pehmer collection

montanina

Montanina super, © S. Slater

Vornado

Vornado no. 4312A, © Pehmer collection

**Japy message / Japy Gazelle / Japy messager (Frankreich) **

Japy-messager: Lizenzbau der Hermes Baby. (72) Auch: "Japy Gazelle" (14). Gebaut von ca. 1963 (14) bis ca. 1971 (14).

Japy message

Japy messager, n° 8145194 (1970) © Y. Lenchon

Typewriter Summer Series 

Japy message, n° 8102156

**Era (Japan) **

Era: In der Fachliteratur erwähnt als japanischer Lizenzbau der Hermes Baby. (72)

 

Die Hermes Baby in Kultur & Literatur

Louis Vuitton - Hermes Baby

Max Frisch, Homo Faber. Siehe hierzu Harald Klinke, Hermes Baby. Der Mythos einer Reiseschreibmaschine, http://www.hfg-karlsruhe.de/~hklinke/archiv/texte/hermes-baby.html (visited 16.8.2010)

Jan A Loeffler aka Hans Alfred Löffler, Das weihnachtliche Baby, http://yes2art.com/JanLoeffler/ReadMe/fx_d1bab.html (visited 16.8.2010)

Dieter Meier, Hermes Baby (visited 16.8.2010)

Herr Carlo Spiller schreibt auf seiner Hermes Baby jeden Tag mindestens ein Gedicht.

Françoise Sagan

Françoise Sagan und Hermes Baby, s.d., source: ACV PP 680 / 15

william s. borroughs

William S. Borroughs an einer Hermes Baby. Source: boingboing.net

 

further reading / lesen Sie mehr:

Ph. Campiche, Ma collection, http://www.collection-machineaecrire-campiche-hermes.ch/collec.htm

W. Davis, European Typewriters / Switzerland, http://willdavis.org/EuropeHermes.html

A. Seaver, Hermes, http://machinesoflovinggrace.com/hermes.htm

 

 

Überblick Seriennummern / Fabriksnummern / serial numbers / matricules. Stand 15.9.2014

Year / source Schramm 1962 tw-db.com Schreibmaschinen – und Bureau-Zeitung Nr. 3 1997 S.10 Beeching 1974, p.118 Beeching 1974, p.117 Beeching 1974, p.117 NOMDA 1980 (74)
1933





 
1934





 
1935 60001 – 69500
60000 – 70000


 
1936 69501 – 98000
70001 – 100000


 
1937 98001 – 138000
100001 – 138000


 
1938 138001 – 173400
138001 – 173800


 
1939 173401 – 203250
173801 – 201600


 
1940 203251 – 223650 (Jubiläumsmodell)
201601 – 226100


 
1941 223651 – 251400
226101 – 250000


 
1942 251401 – 278000
250001 – 277500


 
1943 278001 – 305000
277501 – 305700


 
1944 305001 – 329700
305701 – 333400


 
1945 329701 – 359999
333401 – 360000


 
1945 5000001 – 5003700
5000001 – 5005300


 
1946 5003701 – 5034500
5005301 – 5034600


 
1947 5034501 – 5069000
5034601 – 5067800


 
1948 5069001 – 5103000
5067801 – 5105500


5067801
1949 5103001 – 5144500
5105501 – 5142400


5105501
1950 5144501 – 5188500
5142401 – 5188500


5152401
1951 5188501 – 5239400
5188501 – 5239400


5188501
1952 5239401 – 5295000
5239401 – 5293900


5239401
1953 5295001 - 5346200
5293901 – 5346200


5293901
1954 5346201 – 5364461
5346201 – 5364461


5346201
1954 5400001 – 5418700
5400001 – 5419000 (HD2)


 
1955 5418701 – 5480150
5419001 – 5479500


5418701
1956 5480151 – 5545900
5479501 – 5535700


5480151
1957 5545901 – 5615000
5535701 – 5599800


5545901
1958 5615001 – 5678000
5599801 – 5679700


5614171
1959 5678001 – 5746000 -5773900 5679701 – 5748600


5568951 (sic!)
1960 5746001 – 5802200 (ausgelaufen) 5773901 – 5796192 5748601 - ? 5773901 – 5796192

5743101
1961
5835601 – 5845724
5835601 – 5845724

5826241
1962
5930381
5930381 5911000
5911000
1963
5957011
5957011 5961000
5961000
1964
6025231
6025231 6025600 9000000 6025600
1965
6067500
6067500 6079800 9003500 6079800
1966
6121400
6121400 6121000 9018500 6121000
1967
6131350
6131350 6150500 9045500 6150500
1968
6145861
6145861 9089000
9089000
1969
9132173
9132173 9132000
9132000
1970
9171326
9171326 9180600
9180600
1971
9228000
9222042 9228000
9262500
1972
9262000



9285700
1973
9304000



9317100
1974





9333800
1975





9356530
1976





9384860
>=1976





 

Anmerkung zu NOMDA 1980: "approximate January 1st ages", also Nummer am 1. Januar des jeweiligen Jahres

 

Quellen / sources:

(1) Ernst Martin, Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte, Verlag Peter Basten, Aachen 1949, S. 294.

(2) Will Davis, A second 'Euro-Portable' family?  Or, the Hermes license-built family, http://machinesoflovinggrace.com/ptf/HermesFamily.html (visited 21.07.2010)

(3) Philippe Campiche, Ma collection, photos et textes, http://www.collection-machineaecrire-campiche-hermes.ch/collec.htm (visited 15.8.2010)

(4) Precisa Gravimetrics AG, Precisa Geschichte, http://www.precisa.com/de/co/hist/ (visited 15.8.2010)

(5) Grégoire Montangero, Paillard, in: Historisches Lexikon der Schweiz, http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D25456.php (visited 15.8.2010)

(6) Photo auf ebay.co.uk (visited 15.8.2010)

(7) Dirk Schumann, Typewriter Serial Number Database / Schreibmaschinen Seriennummern Datenbank, http://www.tw-db.com/

(8) Angabe auf der Gebrauchsanweisung für die erste Hermes Baby

(9) Wikipedia, Paillard-Bolex, http://de.wikipedia.org/wiki/Paillard-Bolex (visited 16.8.2010)

(10) Deducted from data on tw-db.com combined with other clues.

(11) Shape of the case is the same as case for Hermes 3000, introduced 1958.

(12) Urs Maurer, Paillard-Bolex - nur der Mythos ist geblieben, swissinfo.ch, 18.1.2004, http://www.swissinfo.ch/ger/index/Paillard-Bolex_-_nur_der_Mythos_ist_geblieben.html?cid=143262 (visited 16.8.2010)

(13) Francois Weil, compte rendu de: Laurent Tissot, E. Paillard & Cie., SA. Une entreprise vaudoise de petite méchanique, 1920 - 1945. Entreprise familiale, diversification industrielle et innovation technologique, Fribourg 1987, Annales. Économies, Sociétés, Civilisations, 1991, vol. 46, n° 4, pp. 883-884. Online einsehbar auf http://www.persee.fr/web/revues/home/prescript/article/ahess_0395-2649_1991_num_46_4_278984_t1_0883_0000_000 (visited 16.8.2010)

(14) Leonhard Dingwerth, Lexikon historischer Schreibmaschinen. Für die Zeit von 1940 bis zum Beginn der Elektronik, Neuauflage, Delbrück 2008, p. 177ff.

(15) Ernst Martin, Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte, Verlag Peter Basten, Aachen 1949, S. 338.

(16) Jos Legrand, Matous and the Baby... But who is the Father? On the Origins of the Hermes Baby, in: ETCetera. Journal of the Early Typewriter Collectors' Association, No. 80, Dec. 2007, pp. 3-5.

(17) Will Davis, European Typewriters / Switzerland - HERMES, http://machinesoflovinggrace.com/ptf/EuropeHermes

(18) A. Betzwieser, Ruf, http://www.stb-betzwieser.de/aktuelles/ausstellung/kategorien-1/ruf.html (visited 7.11.2010)

(19) Ville d'Yverdon-les-Bains, Passé Industriel, http://www.yverdon-les-bains.ch/fileadmin/yverdon/Documents/Urbanisme_Batiments/PASSE_INDUSTRIEL.pdf (visited 8.11.2010)

(20) Zitiert nach W. Diener, http://www.seniorweb.ch/fr/node/22639 (visited 8.11.2010)

(21) Grégoire Montangero, "Paillard, Moïse", in: Dictionnaire historique de la Suisse (DHS), version du 18.11.2009 (visited 8.11.2010)

(22) 9-Millionennummer bestätigt von T. Elster per e-mail vom 16.8.2010.

(23) Erwähnt im österr. Patent AT145933. Weitere Patente: Niederlande (eingereicht 1.3.1934 um 15 Uhr, Veröffentlichung 15.8.1936, dagteekening 16.12.1936, Ausgabe 15.1.1937; an O. Haas aus Wiesbaden), Österreich (Anmeldung 2.3.1934, Beginn der Patentdauer 15.1.1936, ausgegeben 5.5.1936; an O. Haas in Wiesbaden), USA (eingereicht 2.3.1934, veröffentlicht 5.5.1936), Schweiz (eingereicht 6.3.1934 um 10h30, eingetragen 31.7.1935; an O. Haas, Pieterlen bei Biel, Schweiz), Belgien (eingereicht 7.3.1934 um 13h12, veröffentlicht 30.4.1934; an O. Haas, Taufenthal bei Aarau), Frankreich (eingereicht 7.3.1934 um 16 Uhr, delivré 18.6.1934, veröffentlicht 6.9.1934; O. Haas als wohnhaft in der Schweiz genannt), Großbritannien (eingereicht 9.3.1934, Ausgabe/complete specification accepted 9.12.1935; an O. Haas, Rheinstrasse 15, Wiesbaden), Finnland (eingereicht 9.3.1934, veröffentlicht 10.12.1937; an O. Haas, Teufenthal bei Aarau), Kanada (Einreichdatum umbekannt, Patent CA 358226 vom 2.6.1936).

(24) Robert W. Kunzmann, Hundert Jahre Schreibmaschinen im Büro. Geschichte des maschinellen Schreibens, Merkur Verlag Rinteln, 1979

(25) Patent DE673539 "Schreibmaschine mit mehrarmigen Zwischenhebeln, von denen ein Arm die Universalschiene bewegt" vom 31.7.1934 (bekanntgemacht 9.3. 1939). Patente für E. Paillard & Cie, S.A. im Detail: Deutsches Reich: Patent DE673539 "Schreibmaschine mit mehrarmigen Zwischenhebeln, von denen ein Arm die Universalschiene bewegt" vom 31.7.1934 (bekanntgemacht 9.3. 1939) und Patent DE706837 "Rahmen für tragbare Schreibmaschine" vom 31.7.1934 (bekanntgemacht 6.6.1941); Frankreich: Patent FR793465 "Machine à écrire portative", beantragt 24.7.1935, um 14h45, ausgegeben 23.11.1935, publiziert 25.1.1936); Vereinigtes Königreich: Patent GB445059 "Typewriter" vom 29.1.1935 (Complete Specification 2.4.1936) und GB445080 "Device for Actuating the Type Levers and the Inking Band of Typewriters" vom 2.8.1935 (beantragt 29.1.1935, Complete Specification 2.4.1936); Vereinigte Staaten: Patent US2140092 "Portable Typewriter" vom 13.12.1938 (beantragt 20.7.1935).

(26) Photo auf ricardo.ch vom ............ 2010

(27) Jos Legrand, The Matouš Typewriter, ETCetera No. 79, September 2007, p. 6f.

(28) Wilfred A. Beeching, Century of the Typewriter, London 1974.

(29) say Hermes in deutsch and french

(3O) Information S. Slater

(31) W. Davis, European Typewriters / Italy / Montana, http://www.machinesoflovinggrace.com/ptf/EuropeMontana.html (visited 30.4.2011)

(32) H. F. W. Schramm, Liste der Herstellungsdaten deutscher und ausländischer Schreibmaschinen, 11. Aufl., Burghagen, Hamburg 1962

(33) Angaben auf http://typewriter.piwko.pl/maszyny/poltype/index.html (visited 30.4.2011)

(34) W. Davis, the FK Mala, http://www.machinesoflovinggrace.com/ptf/FK.html (visited 30.4.2011)

(35) Laut L. Dingwerth handelt es sich um ein weiteres Jubiläumsmodell, das ab 1961 und bis 1981 erzeugt wurde (letzte Erwähnung). (14, p.189). Laut Dingwerth startet diese Variante 1961 ab der Nummer 5802201. (14, p.189). Allerdings ist dies nach Schramm 1961 (32) die erste Nummer der Hermes Baby Bicolor, die hier separat behandelt wird. (35)

(36) P. Campiche gibt als letztes Produktionsjahr 1966 und die Seriennummern 6121001 bis 6150500 an. (3) Diese Zahlen stammen aber offensichtlich, da deckungsgleich, aus dem Buch von Beeching 1974.

(37) Ich danke Herrn F. van de Rivière, der mich darauf hinwies, dass die Errichtung eines Werks ausserhalb der Schweiz (das deutsche (Bad) Säckingen liegt gleich über dem Rhein gegenüber dem Schweizerischen Stein-Säckingen) wohl mit der Steuersituation der Epoche zu tun hatte. Mit der Montage in Deutschland musste kein fertiges Produkt exportiert werden.

(38) http://www.leboncoin.fr/collection/76986389.htm (visited 9.5.2011)

(39 http://ebay.nl (visited 6.6.2011)

(40) Index of Paillard-Hermès-Precisa Archive, Archives cantonales vaudoises, Lausanne

(41) Photo on www.leboncoin.fr, 7.6.2011

(42) Werbung 1954, in Dingwerth xxx

(43) Technik und Organisation im modernen Büro, Neue Zürcher Zeitung vom 7. Februar 1935

(44) mehrere zeitgenössische Annoncen.

(45) Neue Zürcher Zeitung vom 18.2.1935.

(46) B. Degen, Weltwirtschaftskrise, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.11.2009, http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D26894.php (visited 14.6.2011)

(47) A. Pastori Zumbach, Schweizerisches Ursprungszeichen, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.12.2010, http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D48949.php(visited 14.6.2011)

(48) Annonce in: Neue Zürcher Zeitung vom 4. Mai 1937.

(49) Annonce in: Neue Zürcher Zeitung vom 18. Mai 1937.

(50) Nach tw-db.com.

(51) Brief Paillard an G. Prezioso vom 25. Mai 1932, ACV PP 680 / 2849, gesichtet 8. Juli 2011.

(52) Vertrag vom 24. November 1933, ACV PP 680 / 2849, gesichtet 8. Juli 2011.

(53) "Monsieur Prezioso propose à E. Paillard & Cie. d'entreprendre, en vue d'une fabrication ultérieure, l'étude et la mise au point d'un modèle de machine à écrire, dit super-économique, dont il a l'idée."

(54) Brief von E. Paillard & Cie., S.A., an die Commission d'Arbitrage des Caisses de Compensation du Canton de Vaud vom 26. Juli 1945, ACV PP 680 / 2849, gesichtet 8. Juli 2011.

(55) swissinfo © Neue Zürcher Zeitung, Annemarie Straumann, Hermes Baby: Das Lieblingskind der Autoren, 2. Nov. 2005, einsehbar auf http://www.swissinfo.ch/ger/Home/Archiv/Hermes_Baby:_Das_Lieblingskind_der_Autoren.html?cid=618120 (visited 12.7.2011)

(56) Laurent Tissot, Innovation technologique et patronat helvetique. Étude de cas Paillard S.A., Yverdon Ste Croix, in: Des économies traditionnelles aux Sociétés industrielles. Études éditées par P. Bairoch et A.-M. Piuz, Droz, Genève 1985, pp. 373-398.

(57) Besprechungsprotokoll des Aufsichtsrats No. 61 vom 6.11.1934, via (56).

(60) Laurent Tissot, E. Paillard & Cie, société anonyme. Une entreprise vaudoise de petite méchanique, 1920 - 1945. Entreprise familiale, diversification industrielle et innovation technologique, Cousset (Fribourg) 1987

(61) in (60), p. 236, fn. 134.

(62) Die Broschüre "Hermes Baby 'Jubiläum'. Anleitungen für den Mechaniker, Nachtrag Nr. 1 (August 1940)" gibt an, dass die Hermes Baby seit der letzten Ausgabe der Anleitungen im November 1938 wie folgt verbessert worden ist: ab Nr. 200501: "Wagen mit Rollenführung". Ab Maschine Nr. 210501: "Verschalung. Zeilenschaltung. Papierauslöse-Hebel. Papierpult. Umschalt-Fessteller. Farbbandgabel". Die neue äussere Form, die das Jubiläumsmodell darstellt, darf also ab Nr. 200501 angenommen werden. Quelle: J. Legrand, Privatkorrespondenz, 06/2011.

(63) Schramm, Herstellungsdaten (cf. 32) teilt das Produktionsjahr 1954 wie folgt ein: Nos. 5346201 - 5346461 (dieses ist wahrscheinlich noch die bisherige Form) und 5400001 - 5418700 (neuer Walzendurchmesser; neue Farbe, Logo, Tasten).

(64) Ganz frühe Exemplare hatten Farbbandspulen, die einer alten Filmrolle gleichsehen, also mit Löchern. Source: J. Legrand, Privatkorrespondenz 06/2011.

(65) J. Legrand, Privatkorrespondenz 06/2011.

(66) Hermes Baby. Anleitungen für den Mechaniker und Ersatzteil-Katalog, Nov. 1938, via J. Legrand, Privatkorrespondenz 06/2011.

(67) JH collection, source: J. Legrand, Privatkorrespondenz 06/2011.

(68) SS (check!)

(69) E. Martin, Die Schreibmaschine und ihre Entwicklungsgeschichte, 5. Auflage, Nachtrag, 1939, S. 869. Via J. Legrand, Privatkorrespondenz 06/2011.

(70) zitiert in: Margret Schwarte-Amedick M. A., Stimulierendes Hämmern. Schriftsteller und ihre Schreibmaschinen, Historische Bürowelt, No. 68, p.5

(71) K. Steiger, Von der Oliver-Portable zur Hermes 2000, in: Schreibmaschinen und Bureau-Zeitung, Nr. 3 1997, S. 8 - 10 (mit Annex "Fabrikations-Daten: Hermes 2000 und Hermes-Baby")

(72) A. Witzemann, Anmerkungen zu: K. Steiger, Von der Oliver-Portable zur Hermes 2000, in: Schreibmaschinen und Bureau-Zeitung, Nr. 3 1997, S. 8 - 10

(73) Photo auf mercadolibre.com.ar (visited 20.1.2012)

(74) National Office Machines Dealers Association, NOMDA Blue Book, Approximate Ages, Standard Typewriters, 1980. Made available by the Right Reverend Theodore Munk on http://munk.org/typecast/2011/04/22/national-office-machine-dealer-association-1972-typewriter-age-guide/ (visited 3.7.2012)

(75) Vielen Dank an Max Schnellmann für die korrekte Terminologie.

(76) Maschine #93806 (P. Baars) ist aus 1936. Früheste bekannte Werbung ist vom Frühjahr 1937 (48)

(77) Paillard, firmeninterne Dokumentation "HD-2 avec pont d'echap. & bicolore", Z6.2.B3, VI.1960 (Quelle: C. Cannac)

(78) A. Witzemann, Hermes Baby (HD 1),in: Sammlerclub historischer Büromaschinen Schweiz (SHBS) [Vereinsnachrichten], April 2006, #35

(79) Technische Bezeichnungen nach firmeninternem Dokument, Quelle: C. Cannac 2014

(80) Schramm 1962 (32) zählt die Hermes Baby "Bicolor" laut Tabelle nicht mehr zum Jubiläumsmodell, ich schliesse sie aufgrund der nach wie vor spitz zulaufenden Spulendeckel noch dazu.

(81) Hermes Baby #9088477 (1967, www.typewriterhousecollector.com 2014) lindengrün, bicolor, eckiges Logo, spitz zulaufende Spulendeckel, grosser Zeilenschalthebel, dürfte ein hybrider Ausreisser sein.

 typewriterhousecollector baby
#9088477, © typewriterhousecollector.com

(82) E. Paillard & Co. A.-G., Hermes Baby. Anleitungen für den Mechaniker und Ersatzteil-Katalog, (wahrscheinlich Nr. 105, November 1938), mit: Hermes Baby "Jubiläum". Anleitungen für den Mechaniker. Nachtrag Nr. 1 (August 1940), No. 105 XI. 40. IRY; via J. Horstink 2014, mit Dank.

(83) Information C. Cannac 2013.

(84) So genannt in (85).

(85) "Um das 150. Bestehen zu kennzeichnen, bringt Paillard drei neue Modelle heraus: die Hermes Baby 64, die Hermes Ambassador 64 und die Hermes Ambassador Electric 64. In Säckingen / Baden beginnt die Hermes-Precisa-Büromaschinenfabrik GmbH. mit der Herstellung der Hermes Baby." Paillard S.A., Yverdon/Schweiz, Hermes-Precisa-Büromaschinenfabrik GmbH., Säckingen, Les Grandes Années Hermes. 150 Jahre Paillard. 50 Jahre Hermes, Werbeanzeige s.d. (ca. 1964), on file.

(86) "L'entreprise vaudoise [...] commence à édifier, ces mois-ci, une usine au Brésil." B.G., La plus grande industrie vaudoise a célébré ses cent cinquante ans, in: Feuille d'avis de Lausanne, 1. Juni 1964.

(87) Die Bezeichnung "modèle 1961" erscheint in einer Werbeanzeige, erschienen in: Feuille d'avis de Lausanne, 23. Januar 1961.

(88) Die Firma Studer / Revox kaufte mit Vertrag vom 15. Dezember 1972 die Fabrik in Säckingen von der Hermes-Precisa GmbH. Die bisherige Hermes-Precisa Belegschaft wurde mit 1. Januar 1973 nahtlos von Studer / Revox übernommen. (Quelle: Studer-Revox-Print. Hauszeitung der STUDER Betriebe und Auslandsvertretungen, Ausgabe Nr. 20, September 1976, S.1 (via ftp://ftp.studer.ch/public/StuderRevoxPrint/SRP_20_09-76.pdf)).

(89) Die Zeitung 24 heures vermeldet am 3. Oktober 1972: "A la faveur de la restructuration de ses activités, le groupe vaudois de construction mécanique Paillard, Yverdon, a entre autres décidé de transférer à San Amaro (Brésil) la majeure partie de la production de machines à écrire portatives et de calculatrices mécaniques effectuée jusqu'ici à Säckingen (RFA)."

(90) E.O., Paillard change de nom et déplace son siège de Sainte-Croix à Yverdon, in: 24 heures, 20. Mai 1975; für das Datum 18. Mai 1974: Werbeanzeige in 24 heures, Ausgabe vom 22. Mai 1974.

(91) Significatif et actuel: Paillard rachète Japy, in: Le Peuple. La Sentinelle, 11. Februar 1969.

(92) R. Ca., Hermès-Précisa International. Perspectives très satisfaisantes, in: L'Impartial. Feuille d'Avis des Montagnes 1806, 17. Februar 1983.

(93) Zum Vergleich: Dingwerth gibt 1984 als erstes Produktionsjahr für die Olivetti lettera 82 an (14, @317), die Sammlung Elster gibt 1972 an (www.plustype.de), und pu-casadgrande.it 1981. Es könnte durchaus sein, dass die ersten Maschinen 1984 ausgeliefert wurden.

(94) Pt, Électronique, la carte de la dernière chance. Hermes Precisa supprime 210 emplois, in: Le Matin - Tribune de Lausanne, 2 Dezember 1982.

Abkürzungen / abbreviations:

ACV: Archives cantonales vaudoises

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